Leiden – Hollands kleiner Schatz

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Reise

Stadt der Grachten & Gärten

„Singelpark“ wird die Altstadt auch genannt, weil sie zum einen von Stadtgräben (ndl. Singel) umzogen ist und zugleich an vielen Stellen grünt
Auf einem künstlichen Hügel thront die frühmittelalterliche Burcht (Burg) von Leiden, sie dient als Erholungspark und Aussichtspunkt
Malereien von niederländischen Berühmtheiten sind im de Lakenhal-Museum ausgestellt, darunter die von Rembrandt
Aus dem 14. Jahrhundert stammt das Haupthaus der Peterskerk, zwar typisch holländisch charmant, aber doch voller prachtvoller Details
Fotos: Alamy, iStockphoto, Simone Both, stock.adobe.com; Karte: planstelle-karten.com

Kurz tanzen die Seerosen in den seichten Bugwellen des kleinen Bootes, dessen Motor nur leise surrt. Doch schnell kommen die grünen Blätter wieder zur Ruhe. Viel Verkehr ist nicht auf diesem Grachtabschnitt, oder überhaupt auf den 28 Kilometern Wasserwege, die sich durch Leiden ziehen.

Eine beachtliche Strecke angesichts der 125 000 Einwohner kleinen Stadt. In Südholland, auf halbem Weg zwischen Amsterdam und Rotterdam gelegen, erscheint sie eher als verschlafenes Nest, in dem man nur für Kaffee und Pfannkuchen Halt macht. Dabei ist Leiden von Bedeutung, etwa durch die älteste Universität der Niederlande. Nach ihrer Gründung 1575 avancierte die Stadt schnell auch zu deren wissenschaftlichem Zentrum. Auch die Sprösslinge der Königsfamilie gehen hier traditionell zur Uni.

Über Brücken zu kunstvollen Oasen

Bei einer Grachtenfahrt passiert man einige Teile des historischen Campus. Zu ihm zählt auch der botanische Garten von 1590. In seinen Beeten wuchsen die ersten europäischen Tulpen, für deren Vielfalt und -zahl unser Nachbarland heute so berühmt ist. Der Ort ist aber nicht nur Wiege der erderwachsenen Kunstwerke, sondern auch die von jemandem, der seine mit dem Pinsel schuf.

Blumen-Stillleben zählten zwar nicht zum Repertoire von Rembrandt van Rijn – zumindest eine Tulpe auf dem Portrait seiner Tochter aber zeugt ein wenig von der floralen Manie, die zu seiner Lebenszeit herrschte. In ihrer Blütezeit steckten auch die niederländische Kultur und Wirtschaft, als er im Jahr 1606 zur Welt kam. Ein Großteil der damaligen Gotik- und Renaissance-Pracht bezeugt das bis heute. Das Museum de Lakenhal etwa, in dem natürlich auch Werke des berühmtesten Sohnes der Stadt hängen, war ursprünglich als Gewandhaus für die Tuchhändler erbaut worden. Per Boot konnten sie direkt vor das palastartige Gebäude mit Stuckverzierungen und Torbogen vorfahren, um Waren abzuladen.

Die Gründerin des Pesijnhofs ließ britische Religionsflüchtlinge einst hier wohnen – die Pilgerväter,

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