
Reader's Digest
30 January 2017
Liebe Leserin, lieber Leser, manchmal dauert es, bis man erkennt, was man einem Menschen verdankt. Als Michail Gorbatschow in den 1980er-Jahren für den Rückzug der sowjetischen Truppen aus Afghanistan sorgte, die Rehabilitation von Regimekritikern wie Andrej Sacharow ermöglichte und sogar eine einseitige Abrüstung des Ostens in Aussicht stellte, war mir nicht bewusst, dass hier ein Politiker begonnen hatte, Friedensgeschichte zu schreiben. Vermutlich war ich zu jung, sicher war ich zu unpolitisch. Erst mit dem Fall der Berliner Mauer wurde mir klar, was der Staatschef der Sowjetunion eingeleitet hatte: das Ende des Kalten Krieges, der uns an den Rand der Selbstvernichtung geführt hatte. Wenige haben den Friedensnobelpreis so verdient erhalten wie Gorbatschow 1990. Noch heute hat er einen untrüglichen Blick dafür, wo die Politik versagt. Deshalb bin ich stolz, Ihnen ab Seite 56 einen exklusiven Auszug aus seinem neuen Buch präsentieren zu können. Es trägt den Untertitel „Nie wieder Krieg“ und gibt mir noch einmal die Gelegenheit, zu sagen: Danke, Herr Gorbatschow! Anregende Lektüre wünscht Ihnen Ihr Michael Kallinger, Chefredakteur
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