Ich hab’ mir MEIN LEBEN zurückgeholt

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GENERATION WOW

Was tun, wenn unsere Welt ins Wanken gerät? Schauspielerin Aglaia Szyszkowitz (56) über Schein und Sein in den Wechseljahren – und warum ihr Handy heute mittwochabends aus bleibt

Begegnungen
DIESES LÄCHELN! Sie ist bekannt für ihre umwerfende Ausstrahlung. Zuletzt hatte sie einige Schattenseiten zu meistern

Wer die strahlende Aglaia Szyszkowitz aus ihren mehr als 100 Film- und TV-Rollen vor Augen hat, wird kaum glauben, wie es zuletzt tief drin in der umtriebigen Schauspielerin, Ehefrau und Zweifach-Mutter aussah. Kaum waren ihre Söhne zu jungen Männern geworden, geriet die Wahl-Münchnerin mit 53 völlig „Von der Rolle“, wie sie ihr autobiografisches Buch titelte. Für Glanz und Schönheit steht ihr Vorname. Was der gebürtigen Grazerin heute wirklich wichtig ist, erzählt sie im Gespräch:

MEINS: Wie sind Sie in den Tag gestartet?

Aglaia Szyszkowitz: Mit Eisbaden. Ich bin gerade bei Freunden in der Steiermark, wo es einen Fluss gibt, in dem ich heute ein paar Züge geschwommen bin. Hinterher fühlt man sich super: herrlich durchgerüttelt und -geschüttelt.

Sie schwimmen auch in der Isar zu Hause. Ist Flussbaden Ihr Ritual?

Ja, es hilft mir, wenn ich morgens nicht so gut drauf bin. Man steckt ja oft im Gedankenkarussell fest. Das kalte Flusswasser oder auch eine heiße Sauna zwingt mich, meinen Körper zu spüren. Wirkt prima gegen schlechte Laune.

Warum schlitterten Sie in eine Lebenskrise?

Ich hatte mich im Sommer 2021 von meinem Mann getrennt. Das hat mir erst mal den Boden unter den Füßen weggezogen. Gleichzeitig war ich beruflich sehr eingespannt, stand also immer unter dem Druck, zu funktionieren und dabei schön, schlank und jung zu bleiben. Das kennen wir ja alle. Aber als Schauspielerin in den Wechseljahren kostet es mitunter doch etwas mehr Kraft, attraktiv und fröhlich vor der Kamera zu stehen, weil du dich in Wahrheit oftmals gar nicht so fühlst.

Gab es Warnzeichen vorm Zusammenbruch?

Ja, zuerst bekam ich Rückenschmerzen. Ich konnte mich nicht mehr bewegen vor Schmerzen und erhielt Kortison-Infusionen. Meiner Meinung nach zu hoch dosiert und zu lange. Als ich die absetzte, hatte ich zum ersten Mal eine Panikattacke.

Wie sah so eine Angstattacke aus?

Körperlich ist es so, dass einem kalt wird und man es wie eine Art „Einengung“ erlebt. Und ich hatte plötzlich Angst, allein zu sein. Mein Mann und ich wohnten ja formal trotz Trennung noch zusammen. Aber wenn Marcus arbeiten ging, saß ich zu Hause und dachte: Scheiße, was mache ich jetzt allein in der Wohnung? Dann läuft so ein Film ab, dass du denkst, scheiße, scheiße, scheiße, ich halt’ das allein nicht aus! Manchmal rief ich meine Freundin Verena an, oder ich ging raus auf die Straße, um nicht allein zu sein. Ich überlegte mir viele Strategien. Doch

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