„Mach einfach mal was anders“

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HUMOR

Gerda Kowalleks Familienleben

Ohne Gewohnheiten wäre unser Leben sehr anstrengend. Manchmal aber kann es gut tun, von ihnen abzuweichen

Kennen Sie das auch? Sie gehen wie gewohnt am Donnerstagabend zum Sport, betreten nichts Böses ahnend die Umkleide und erstarren: Da hat sich doch tatsächlich eine andere Frau ausgerechnet auf Ihrem Platz breit gemacht, hat ihre Sachen schon in den Spind gestopft und denkt gar nicht daran, die wieder rauszunehmen! Okay, wenn wir fragen würden…, aber meistens sind es ja Neulinge, die man nicht gleich verschrecken will. Problem ist bloß, wenn die nach der Probestunde wiederkommen, bleiben sie an ihrem neuen Platz kleben, und man selbst kann sich was Neues suchen!

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier, heißt es. Ich ganz bestimmt. Und mein Willi auch. Pünktlich um 8.15 Uhr steht er auf, zieht das Rollo hoch, guckt aufs Thermometer, sagt: „Aha!“ und geht ins Bad… Minutiös könnte ich seinen Tagesverlauf aufzeichnen. Es gibt wenig Überraschungen. Ich liebe ihn trotzdem, denn ich bin ja nicht anders. Psychologen sagen: Das ist gut so! Gewohnheiten sind automatische Programme, die uns im Alltag helfen. Ohne Routinen müssten wir jeden Augenblick neu über alles nachdenken und würden nichts auf die Reihe kriegen.

Cartoons: Jürgen Hellge, Alexander Holzach

In unserem Waschkeller steht eine neue Waschmaschine. Waschen war für mich bislang einfach: Trommel auf, Wäsche rein, Waschpulver, anstellen… Jetzt muss ich mühsam gucken: Wie geht das?, Wo muss ich draufdrücken? Und vergess