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Nach Corona suchen so viele verlassene Tiere ein neues Zuhause

Fotos: dpa/pa (6), ddp images
TRAURIGE AUGEN Ob Hunde, Katzen, Kleintiere oder Reptilien: Wie lange die Tiere im Tierheim bleiben, ist komplett unterschiedlich. Der Aufenthalt kann wenige Wochen oder mehrere Jahre dauern – manche bleiben auch ein Leben lang

Die Lage in unseren Tierheimen wird immer dramatischer. Denn sie sind voll. Dauerhaft voll. Und eine Besserung ist nicht in Sicht. „Mindestens drei Viertel der Einrichtungen können derzeit kein Tier mehr aufnehmen. Denn wir haben immer mehr Tiere, die länger bleiben und einen höheren Betreuungsbedarf haben“, erklärt Thomas Schröder vom Deutschen Tierschutzbund.

Hunde und Reptilien sind kaum zu vermitteln

In Europas größtem Tierheim in Berlin beispielsweise ist vor allem bei den Hunden die Situation mehr als angespannt. „Hier haben wir noch immer einen Aufnahmestopp. Unsere Hundehäuser sind mit rund 300 Tieren einfach randvoll“, so Sprecherin Christine Streichan. Auch im Tierheim Leipzig sind die Kapazitäten ausgeschöpft, warnt Geschäftsführer Michael Sperlich: „Eine Aufnahme von Tieren aus Privathaltung ist nur noch in Ausnahmefällen möglich.“ Die Gründe dafür sind vielfältig. Zum einen werden immer noch Tiere, die während der Pandemie angeschafft wurden, im Tierheim abgegeben. Und vor allem Corona-Hunde sind schwer zu vermitteln. Denn in der Hochphase der Pandemie hatten viele Hundeschulen geschlossen. „Also konnte keiner Hilfe kriegen, wenn er einen neuen Hund aufgenommen hat“, erläutert Schröder. „So gibt es viele tolle Hunde, nur leider sind viele schlecht erzogen.“ Oder es sind Hunde von einer Rasse, die nicht in dem Bundesland, in dem sie aufgefunden wurden, gehalten werden dürfen. Auch diese werden häufig zu „Langsitzern“. Genauso wie Tiere, die ihren Besitzern von Veterinärämtern entzogen wurden. „Dieses Tier darf dann nicht in die Vermittlung, weil der Besitzer es ja eigentlich irgendwann zurück haben möchte“, weiß der Verbandspräsident. Speziell in Leipzig ist ein weiteres großes Problem die Unvermittelbarkeit von Reptilien. „Fast alle unsere Schlangen und Schildkröten kommen aus amtlichen Einweisungen oder als Fundtiere“, erzählt Sperlich. „Insbesondere größere Würgeschlangen haben keinen Vermittlungsmarkt, weil es kaum Interessenten gibt. Der Modetrend ist vorbei, die Tiere werden aber durchaus 30 Jahre und älter.“ Früher tauschten Tierheime bei vollen Zwingern schon mal Tiere untereinander aus – doch jetzt sind alle Einrichtungen zu voll. „Zudem ist der Umgang mit schwierigen Hunden etwa in der üblich

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