Was Tiere über uns wissen

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Bunte Welt

Erstaunliche Beispiele

Sie scheinen uns besser zu kennen als wir uns selbst. Manche wissen sogar, ob ein Mensch krank ist, lange bevor der es weiß. Mit ihren Supersinnen erfahren Tiere mehr über uns, als wir ahnen

Elefanten wissen, dass wir ihnen helfen können

Pretty Boy ist verzweifelt. Als den dickhäutigen Bewohner des Mana Pools Nationalparks in Simbabwe die Kugel eines Wilderers am Kopf trifft, weiß er, dass er Hilfe braucht. Menschliche Hilfe: Wochenlang irrt der Elefant schwer verwundet umher, bis Wildhüter auf ihn aufmerksam werden. Als das Tier den Jeep mit den Helfern sieht, hält er direkt auf das Fahrzeug zu, winkt mit dem Rüssel. Die Not-OP wird an Ort und Stelle ausgeführt, der Elefant überlebt. Er ist eines von vielen Beispielen von Wildtieren, über die man weiß, dass sie aktiv Menschen auf sich aufmerksam gemacht haben, weil sie Hilfe benötigen. Im Internet gibt es u. a. auch Videos von einem Raben, der sich die Stacheln eines Stacheltiers herausziehen lässt. Diese Entscheidungen setzen hochkomplexe Denkprozesse voraus: „Ich weiß, dass die Menschen mir helfen können.“ Und: „Ich erachte den Nutzen, der mir aus der Hilfe geschickter Menschenhände erwächst, als größer als das Risiko, dem ich mich aussetze.“ Denn jedes Tier weiß natürlich auch um die potenzielle Bedrohung, die ein Mensch darstellt.

Sie gehen nicht zur Schule – und trotzdem lernen Tiere sehr viel, auch über uns Menschen. Vor allem das, von dem wir gar nicht wissen, dass wir es preisgeben.

Stichwort : tierische Sinnesleistungen.

Kater Oscar z. B., der in einem amerikanischen Pflegeheim lebte, wurde berühmt dafür, den nahen Tod von Heimbewohnern anzukündigen, indem er sich tröstend zu ihnen legte.

Er war, wie alle Katzen und Hunde, in der Lage, biochemische Signale, besser zu erfassen als jede ärztliche Diagnosemethode.

Auch Emotionen können Tiere perfekt lesen. Da etwa Pferde über keine starke Mimik verfügen und auch ihre verbale Bandbreite begrenzt ist, sind sie seit jeher darauf angewiesen, sich innerhalb einer Herde auf die Verständigung durch feinste Signale angewiesen. Diese Signale erkennen sie auch beim Menschen. Und der höchst soziale Hund lässt sich leicht von Zuneigung oder Freude in seinem Umfeld anstecken, aber auch von Angst und Stress. Durch seinen überragenden Geruchssinn erkennt er anhand des Körpergeruchs, welche Hormone ein Mensch gerade vermehrt ausschüttet – ob das Stresshormon Cortisol oder das Kuschelhormon Oxytocin. Und auch andere Tiere wissen mehr über uns, als wir denken … ★

Bienen wissen, wie wir aussehen

Von Imkern ist oft zu hören: „Meine Bienen erkennen mich genau.“

Sentimentales Wunschdenken? Forscher belohnten Bienen zunächst mit Zuckerwasser auf einer Plattform vor einem Schwarz-Weiß-Foto eines menschlichen Gesichts.

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