MEISTERIN der Meere

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34 KILOMETER lang ist die Strecke zwischen Irland und Schottland, die Nathalie Pohl im September schwimmen will

Das Ziel vor Augen: Die Extremschwimmerin Nathalie Pohl will in diesem Jahr eine sportliche Meisterleistung vollenden

STRAHLEND Nathalie Pohl vor der Querung des Kaiwi-Kanals vor Hawaii im August 2022

Badeanzug, Schwimmbrille, Badekappe: Für ihre Leidenschaft braucht die Extremschwimmerin Nathalie Pohl keine große Ausstattung. Was sie aber im Übermaß mitbringen muss sind körperliche Kraft, Mut, Disziplin, Ausdauer und Durchhaltewillen. Denn die 29-Jährige hat ein großes Ziel: Sie will als erste Deutsche die „Ocean’s Seven“ schaffen. Bei dieser Challenge müssen Schwimmerinnen und Schwimmer die sieben gefährlichsten Meerengen der Welt durchqueren. Vom Ärmelkanal zwischen England und Frankreich bis zum Kaiwi-Kanal auf Hawaii. Sechs der sieben Strecken hat Pohl bereits gemeistert. Im September nimmt sie die letzte in Angriff: den 34 Kilometer langen Nordkanal zwischen Irland und Schottland. Zwischen den täglichen Trainingseinheiten räumt sie jetzt Zeit frei für die „NDR Talk Show“ (siehe TV-Tipp), in der sie sicherlich auch über ihre Biografie (siehe Buchtipp, unten rechts) sprechen wird.

Vor knapp zehn Jahren begann die Marburgerin mit dem Freiwasserschwimmen, und ihr Debüt war dramatisch. „Bei meinem ersten Versuch, den Ärmelkanal zu durchqueren, bin ich 2015 fast ums Leben gekommen“, erzählt sie im Gespräch mit HÖRZU. „Ich bin zu nah am Begleitboot geschwommen und habe elfeinhalb Stunden lang die Abgase eingeatmet. Außerdem habe ich Unmengen an Salzwasser geschluckt und war vollkommen unterkühlt. Irgendwann hat mein Vater, der im Boot dabei war, gemerkt, dass etwas mit mir nicht stimmt, und mich aus dem Wasser gezogen. Ich kam direkt ins Krankenhaus und lag auf der Intensivstation.“

STÄRKUNG Alle 30 Minuten darf sich Pohl mit Getränken und Snacks stärken, das Boot dabei aber nicht berühren

Drei Meter hohe Wellen

Die Wochen danach seien hart gewesen, aber aufgeben wollte sie nicht. „Ich habe aus meinen Fehlern gelernt und vieles optimiert“, sagt sie. Dabei sei der Ärmelkanal noch nicht mal die härteste Strecke gewesen, sondern die 26 Kilometer lange Cookstraße zwischen den neuseeländischen Hauptinseln „Dort kann sich das Wetter innerhalb von Minuten komplett ändern“, erzählt sie. „Bei meinem zweiten Versuch war das Meer sechs Stunden lang flach und ruhig, aber von jetzt auf gleich war alles anders. S

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