”Einer der schönsten Berufe der Welt

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Wie ehrlich zeigt die neue ZDF-Neo-Serie „Push“ den Alltag von Hebammen? Eine Berliner Fachfrau klärt auf

Ein Kind zur Welt zu bringen zählt sicher zu den intensivsten Erfahrungen, die einem im Leben widerfahren können. Die Macher der neuen ZDF-Neo-Serie „Push“ (siehe TV-Tipp) haben sich deshalb vorgenommen zu zeigen, wie über wältigend schön, aber auch wie hart und herausfordernd der Start ins Leben sein kann. Nicht nur für die Babys, ihre Mütter und Väter, sondern auch für deren w ichtigste Helferinnen: die Hebammen.

Schauspielerin Anna Schudt, die in „Push“ Geburtshelferin Anna Koch spielt, nennt die Arbeit der Hebammen „einen der schönsten Berufe der Welt“. Die Mutter dreier Kinder erinnert sich, dass „Hebammen für mich das Aller wichtigste waren: der Anker, der Arzt, die guten Hexen mit dem Ur wissen und die, die ich buchstäblich immer anrufen konnte“.

Als Hebamme Anna wird sie gleich in Folge 1 von „Push“ immens gefordert: Das Baby, dem sie auf die Welt helfen soll, liegt falsch: Anstelle des Kopfes zeigt das Gesäß nach unten, eine „Steißlage“. Eigentlich ein Fall für einen Kaiserschnitt – doch die zuständige Klinikärztin ist nirgends zu finden.

Ähnlich stressig ist es für Annas Kollegin Nalan (Miriam Hage), die eine werdende Mutter bei der Geburt ihres z weiten Kindes betreut. Anders als erwartet geht es auch hier nicht voran, obwohl sich die Mutter schon 20 Stunden durch die Wehen kämpft.

„Der Wirklichkeit sehr nahe“

Spannung, Thrill, Herausforderungen: Zeigt die neue Serie die Arbeit der Hebammen realistisch? HÖRZU fragte nach bei Christiane Hammerl, die als Fachberaterin die Produktion begleitete. „Die Serie kommt der Wirk lichkeit sehr nahe“, bestätigt sie. „Geburten laufen eben häufig nicht so ab, wie es im Lehrbuch steht.“ Zudem sind Anna und Nalan sogenannte Beleghebammen. „Das heißt: Sie arbeiten freiberuf lich und mit einer Klinik zusammen“, erklärt Hammerl. „Deshalb werden sie auch nicht im Schicht wechsel von Kolleginnen abgelöst, sondern sind so lange bei einer Geburt dabei, wie sie eben dauert – auch mal 20 Stunden und mehr.“ Das kennt die gebürtige Bayerin aus eigener Erfahrung. Einige Jahre arbeitete sie in einem Geburtshaus und begleitete auch Hausgeburten, seit acht Jahren kooperiert sie als sogenannte Begleit-Beleghebamme mit einer Berliner Klinik. Sie ist damit eine von nur etwa 1400 Hebammen in Deutschland, die werdende Mütter vom ersten Anruf nach dem positiven Schwangerschaftstest bis zu zwölf Wochen nach der Geburt begleitet. „So eine 1:1-Betreuung ist anstrengend“, räumt Hammerl ein, „denn ich bin 24 Stunden an sieben Tagen die Woche für meine Patientinnen erreichbar.“ Deshalb nimmt sie „nur vier bis fünf Frauen im Monat

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