GESUNDHEIT
Auch im Alter glücklich & beschwerdefrei sein. Wer will das nicht? Wir haben es selbst in der Hand – sagt jedenfalls ein US-Mediziner
Dder Göttin der Morgenröte, und dem sterblichen Jüngling Tithonos, die einander liebten. Um Tithonos nicht irgendwann an den Tod zu verlieren, erbat Eos für ihn bei Göttervater Zeus ewiges Leben. Was sie nicht bedacht hatte: Tithonos starb zwar nicht, sein Körper verfiel im Alter aber immer mehr.
Ein trauriges Schicksal, das eines zeigt: Ebenso wichtig wie ein langes Leben ist die Spanne an gesunder Lebenszeit – frei von Beschwerden oder Krankheiten. Das, was Tithonos nicht gegeben war, kann jeder für sich selbst anstreben. Dr. Peter Attia, US-Mediziner aus Austin in Texas, hat dafür den Ratgeber „Outlive“ geschrieben (siehe Buchtipp S. 24), in dem er ausführlich und untermauert mit neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen erklärt, wie ein längeres und besseres Leben gelingen kann.
Der Langlebigkeitsexperte setzt dabei auf eine neue Art der Gesundheitspflege: die Medizin 3.0, wie er es nennt. „Sie verfolgt nicht das Ziel, die Leute zu verarzten und dann wieder nach Hause zu schicken, also etwa einen Tumor zu entfernen und dann das Beste zu hoffen, sondern vielmehr, von vornherein zu verhindern, dass sich der Tumor bildet und ausbreitet“, so Attia. Prävention steht im Fokus. Und die baut vor allem auf Bewegung, Stabilität, Anti-Alzheimer-Training, Ernährung, gesunden Schlaf und seelische Gesundheit.
Prävention und aktive Teilnahme
Sich nur passiv vom Arzt behandeln zu lassen ist das eine – Medizin 3.0 erfordert jedoch aktive Teilnahme. „Sportliche Betätigung ist hier das bei Weitem wirkungsvollste ,Medikament‘, um länger gesund zu leben“, so Attia. „Mit keiner anderen Maßnahme tun wir auch nur annähernd so viel dafür, unsere Gesamtlebenszeit zu verlängern und unsere geistigen und körperlichen Funktionen in Schuss zu halten.“
Sport, etwa in Form von Ausdauerund Krafttraining, hat eine Fülle positiver Effekte. Ein paar Beispiele: Aktive Muskeln produzieren sogenannte Zytokine. Das sind Wirkstoffe, die in anderen Körperteilen etwa dazu beitragen, das Immunsyste