Bon appé tit

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FREDERIKES LANDLEBEN

Unsere Autorin Frederike Treu liebt ihr Häuschen im Grünen. Und ihre Pflanzen lieben sie – und ihr „Spezial-Menü“
Fotos: Flora Press, privat

Du bist, was du isst. Dieser Satz setzt mich gelegentlich ganz schön unter Druck. Was, wenn ich mal überhaupt keinen Appetit auf Gemüse habe und meine Proteine nur in Form von cremig-schmelzendem Camembert mit einem Fettgehalt im vermutlich vierstelligen Bereich zu mir nehmen möchte? Wenn Schokolade als Seelentröster, Motivationsschub und Pausenfüller ein wichtiger Bestandteil des Tages ist? Es ist nicht immer leicht, rundum gesund zu essen und sich nur mit genau dem zu versorgen, was der Körper gerade braucht. Schließlich hat auch die Seele Bedürfnisse. Von Kindern, die die Gemüsesuppe verschmähen und Pizza fordern, fange ich hier gar nicht erst an.

Was mir in der Küche manchmal schwerfällt, geht im Garten ganz leicht: ausschließlich das gute Zeugs zu füttern. Die Pflanzen bekommen allein natürlichen Dünger, Chemie bleibt jenseits der Gartenpforte. Das ist nicht nur gut für Flora und Fauna, sondern auch ganz einfach. Denn eigentlich macht die Natur vor, wie es geht. Pflanzliche Reste fallen zu Boden und werden von Regenwürmern und anderen Bodenlebewesen zu bestem Dünger verarbeitet. Ein Buffet, an dem die Pflanzen zulangen, wann immer sie Appetit haben. Im Prinzip hat die Schale mit Obst und Gemüse in unserer Küche einen ähnlichen Zweck. Wir könnten uns daran bedienen, wenn sich der kleine Hunger bemerkbar macht. Könnten wir – tun es aber viel zu selten.

Meine kleine Düngerfabrik ist der Komposthaufen hinter dem Carport. Hier landen al

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