Zahlenspiele im Café

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Dem Verbrechen auf der Spur …

Die Kommissare Haller und Barth werden zufällig Zeugen der Unterhaltung einiger Pärchen am Nebentisch – und müssen sich später genau an die Worte der Frauen und Männer erinnern …

Kommissar Haller

Bitte helfen Sie mir, den Täter zu finden!

Es war der Tag, an dem auch sie endlich ihre neue „Fackel“ für das Dach ihres zivilen Dienstwagens empfangen durften und Haller bei dem Kollegen in der Abteilung Einsatztechnik für eine „Rundumkennleuchte blau, neu“ unterschrieb. Und es war auch der Tag, an dem sie dieses flache blaue Objekt mit dem eingebauten Akku gleich zum ersten Mal ausprobieren mussten – sie folgten einem beim Facharztbesuch entwichenen Strafgefangenen der JVA. Der hatte nicht nur die Gunst der Stunde zur Flucht genutzt, sondern vor dem Ärztehaus auch gleich noch ein Fahrzeug gestohlen …

Der da, der da vorn nach links abgebogen ist, das muss er der Beschreibung nach sein!“, rief Haller vom Beifahrersitz und zeigte für seine gewöhnlich gelassenen Verhältnisse erregt mit dem rechten Arm in die angegebene Richtung. Barth, der das Lenkrad umfasste, wie in der Ausbildung für solche Situationen gelernt, deutete ein ablehnendes Kopfschütteln an. „Nö, muss er nicht und ist er nicht. Es ist der, der da gerade in die Straße rechts rutschte.“ Er hustete. „Aber wenn wir uns nicht einig sind, fahren wir eben als Kompromiss geradeaus.“ Was Haller entsetzt für die Bockigkeit eines Überdreißigers hielt, war Barths fast unsichtbarem Augenzwinkern nach reine Absicht. Vor allem aber eine hervorragende Abkürzung um ein paar Häuser. Und so durften die beiden Kommissare hinter diesen Gebäuden unter der Mithilfe eines quer abgestellten Streifenwagens der Kollegen den Flüchtigen in Empfang und kurz darauf festnehmen. „Nach dieser erfolgreichen Anstrengung haben wir uns aber vor dem Feierabend noch einen Kaffee verdient“, entschied Barth. Ich zahle, ich habe etwas von meinem Taschengeld übrig!“

An einen entspannten Vorabendkaffee in ruhiger Atmosphäre war in dem kleinen Café am Markt dann aber doch nicht zu denken.

Haller und Barth wähnten sich eher auf dem Hauptbahnhof, an einem Freitagnachmittag neben einem einfahrenden Regionalexpress. Drei Pärchen am Tisch nebenan übertrieben es bei der Lautstärke besonders. „Ich bin also vierzehn Jahre alt!“, plärrte ein Mann in ungefähr Barths Alter, den alle Toni nannten, juchzend. „Aber meine Frau Meika ist schon dreiundachtzig!“

Fotos: Panthermedia, pixabay

Mit ermittlungstaktisch anscheinend desinteressierten Blicken versuchten Haller und Barth den Wahrheitsgehalt dieser Aussage zu überprüfen und kamen rasch zu dem gemeinsamen Wert von null Prozent. Eine junge Frau, deren Rente noch nicht einmal am erweiterten H