ICH KOMM’ …DURCH KOMMUNIKATION

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Reden ist Gold. Denn wer sich traut anzusprechen, was für einen im Bett funktioniert oder auch nicht, wird mit gutem Sex belohnt. Das hat unsere Kolumnistin Mirna Funk herausgefunden, die hier mit uns jeden Monat ihre Lust erkundet …

Mirna macht’s!

FOTOS: ANNA ROSE; SHAI LEVY

Wir knutschten auf meinem Sessel rum, und obwohl wir das eigentlich schon seit mehr als zweieinhalb Jahren machten, fühlte es sich diesmal holprig an. Ich verstand nicht, was los war, versuchte, mich lockerer zu machen, merkte aber, dass ich total locker war. Sein Penis war ein bisschen zu weich. Schlechtes Zeichen. Dann also versuchte ich es mit einem Blowjob – aber nichts ging. Das stresste mich wiederum nun. Eigentlich war er doch immer bei mir abgegangen? Und weil ich kein Blatt vor den Mund nehme – schon sehr lange nicht mehr –, zog ich seinen Penis aus eben diesem, setzte mich hin, schaute ihm tief in die Augen und fragte:

„Was ist hier los?“ Er reagierte verunsichert und schüchtern, ich nun mit Nachsicht, Einsicht und Einfühlungsvermögen, konnte aber nicht vollständig verstecken, dass ich etwas genervt war. Und da saßen wir beide, nackt voreinander, und mussten reden, statt miteinander zu schlafen.

Über das, was er wollte und sich wünschte, und über das, was ich wollte und mir wünschte. Ich wollte wilde Leidenschaft, er wollte kuschelige Sensibilität. Ich wollte hochgehoben und auf einen Tisch gesetzt werden. Er wollte Fingerspitzen über die Haut gleiten lassen. Ich wollte, dass man mir meine Arme auf dem Rücken zusammenhält. Er wollte vor mir auf die Knie gehen. Ich wollte direkt Penetration. Er ein ultralanges Vorspiel. Das heißt, hier stimmte schon die gesamte Ausgangslage nicht.

MENSCHLICH BLEIBEN

Egal, ob man sich nun ewig kennt oder sich gerade erst kennengelernt hat, wenn man die eigenen Wünsche nicht kommuniziert, kann beim Sex vieles schiefgehen. Manchmal hat man Glück und die sexuellen Bedürfnisse passen zueinander. Was man braucht, scheint der andere zu fühlen. Und natürlich ist es so, dass manche Menschen im Bett einfach zusammenpassen und manche sexuell überhaupt nicht kompatibel sind. Und hat man schon eine Weile Sex miteinander, dann kann auch der anfängliche Flow auf einmal weg sein. Bei R. und mir war das nun passiert.

Gründe dafür konnten verschiedene Dinge sein: zum Beispiel, dass wir uns als Menschen und damit als sexuelle Wesen weiterentwickelt haben. Man bleibt mit seinen Fantasien nicht stehen. Die sind genauso in Bewegung wie alles ander

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