„Ich habe ein Baby aus der Kühltruhe gerettet“

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Jacqueline wollte immer Mutter werden, aber einen Partner fand sie nicht. Dann kam sie auf eine ziemlich ungewöhnliche Idee …

MEINE Geschichte

JACQUELINE WHITE (48)Mit Mitte 30 hatte sich Jaqueline damit abgefunden, Single zu sein. Ihren Kinderwunsch wollte sie aber nicht aufgeben.
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Als ich die Nachricht auf dem Bildschirm las, war ich verzweifelt. „Lust auf ein bisschen unverbindlichen Spaß?“, stand dort. Ich verdrehte die Augen und klappte meinen Laptop zu. Wo sind all die Guten hin? Ich hatte noch nie viel Glück mit Männern gehabt. Nach einer ernsthaften Beziehung in meinen 20ern hielt keine mehr länger als ein paar Monate. Irgendwann fand ich mich damit ab, Single zu sein.

Ich wollte aber unbedingt Mutter werden, und eine Familie auf traditionelle Weise zu gründen, wurde immer unwahrscheinlicher. Also habe ich an meinem 35. Geburtstag die Sache selbst in die Hand genommen: Auf einer Website lernte ich einen schwulen Mann kennen, der auch ein Baby wollte. Er buchte ein Hotelzimmer und deponierte dort sein Sperma in einem Marmeladenglas. Dann ging er weg und ich ging mit meiner Spritze ins Zimmer, um meinen Beitrag zu leisten.

Wir haben das dann sechs Monate lang so versucht, aber ohne Erfolg. Auch drei Versuche mit einer Samenspende in einer Klinik gingen schief. Erst beim vierten Mal klappte es! Mein Arzt rief mich an: „Ich freue mich, Ihnen mitteilen zu können, dass Sie schwanger sind!“ Schockiert liefen mir die Tränen übers Gesicht. Ich rief sofort meine Mutter an, um ihr die gute Nachricht zu überbringen. Meine Schwangerschaft verlief gut. Schon in der 36. Woche setzten die Wehen ein und nur zwei Stunden nach der Ankunft im Krankenhaus wurde meine Tochter Sophie geboren.

Es war nicht einfach, eine alleinerziehende Mutter zu sein. Aber ich zog wieder bei Mama und Papa ein, die Sophie liebten, also hatte ich viel Unterstützung. Zu sehen, wie mein Mädchen wuchs und neue Dinge lernte, machte alles, was ich durchgemacht hatte, vergessen. Aber ich sehnte mich auch nach einem Bruder oder einer Schwester, mit der sie spielen konnte. Aber wieder gingen drei Versuche schief. Und ich war inzwischen 46! „Ich möchte nicht, dass Sophie ohne ein Geschwisterchen aufwächst“, sagte ich eines Abends zu meinen Eltern. „Es muss doch noch einen anderen Weg geben“, sagte meine Mama dann leise.

Ich hatte schon früher über Embryonenadoption gelesen, bei der Patientinnen, die sich einer künstlichen Befruchtung u

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