Diese süßen Gesellen sind in Gefahr

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REPORT

Retterin der Pangoline

Charli Pretorius setzt sich in Südafrika für den Schutz der seltenen Schuppentiere ein. In einem großen Naturreservat sollen sie wieder angesiedelt werden. Und es klappt!

Pangolins gelten als sehr intelligent. Ihr Panzer besteht aus rund 100 Schuppen

Sie sind scheu, geheimnisvoll – und vom Aussterben bedroht. Jährlich werden mehrere Tonnen Schuppen getöteter Pangolins aus illegaler Wilderei beschlagnahmt.

Dabei gibt es weltweit nur noch acht Arten dieser seltenen Säugetiere, in Südafrika nur eine. Das Land am untersten Zipfel Afrikas ist auch die Heimat von Charli de Vos und Jessie Brandt, zwei jungen Frauen, die sich dem Schutz der faszinierenden Tiere verschrieben haben.

Charli ist Ökologin und arbeitet seit vier Jahren im „andBeyond Phinda Private Game Reserve” in KwaZulu Natal, einer Provinz im östlichen Teil des Landes. Das Naturschutzreservat wurde vor 33 Jahren gegründet und empfängt heute auch Gäste in hochwertigen Lodges, die eine Safari der ganz besonderen Art erleben möchten. In dem mehr als 13.000 Hektar großen Gebiet erforscht sie gemeinsam mit Jessie Brandt, die aktuell ihren Doktortitel macht, das Verhalten der Schuppentiere.

Suche nach Pangolinen ist eine Herausforderung

Doch Pangolins aufzuspüren und ihre Population auszumachen, ist eine Herausforderung. Denn die Tierart ist einerseits in der freien Natur schwer zu erkennen. Sie hinterlassen kaum Spuren, wechseln oft ihre Baue und kehren manchmal nie wieder dorthin zurück. „Kameras aufzubauen lohnt sich deshalb oft nicht”, erklärt Charli.

„In manchen Gebieten haben sie die Wahl zwischen Hunderten von Höhlen, sodass es unmöglich ist, jeden einzelnen zu beobachten.” Pangolins haben außerdem einen sehr ausgeprägten Geruchssinn „ähnlich wie bei einem Hund”, haben Charli und Jessie bereits herausfinden können.

Die akribische Suche des Teams zahlt sich aus: Jedes gefundene Pangolin wird mit einem VHF- und Satellitensender ausgestattet und gewogen. Charli, ihre Kollegen und Kolleginnen stellen sicher, dass die Tiere mit ausreichend Nahrung versorgt sind und sich in dem Reservat vermehren können. Das erste Baby wurde bereits 2020 geboren – ein Meilenstein in der Forschung. Ein frisch geborenes Pangolin auf dem Rücken seiner Mutter reiten zu sehen, trieb Charli vor Stolz und Freude sogar Tränen in die Augen. „Es war ein unbeschreibliches Gefühl zu sehen, dass die unzähligen Stunden harter Arbeit Früchte tragen”, sagt sie.

Charli entdeckte ihre Leidenschaft für wilde Tiere schon früh, auf Safariurlauben mit ihrer Familie
FOTOS: ANDBEYOND (4)

Mittlerweile sind weitere Junge im Reservat geboren und die Zahl der Pangolin