Abschied vom Anders-Auto

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ANSICHTSSACHE Produktionsende Smart Fortwo

Nach über 25 Jahren verlässt uns der Smart Fortwo. Ein bedauerliches MODELLSCHICKSAL, denn das Konzept des City-Cars ist aktuell wie nie, meint Stefan Cerchez und zeichnet die Geschichte des Zweisitzers nach.

Als das damalige „City-Coupé“, so die ursprüngliche Modellbezeichnung, im Jahr 1998 erstmals auf unsere Straßen rollte, erregte es als 2,50 Meter langer Zweisitzer viel Aufsehen. Format, Optik und Technik wurden nicht nur unter Autotestern eifrig diskutiert. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Zweisitzer bereits eine bewegte Vorgeschichte. Denn nach dem Willen seines geistigen Vaters, des Schweizer Uhren-Unternehmers Nicolas Hayek, hätte das ursprüngliche „Swatch-Auto“ schon von Beginn an rein elektrisch oder mit Hybridantrieb fahren sollen. Doch die Projektpartner VW und später auch Daimler lehnten dies ab; der Smart startete mit Dreizylinder-Verbrennungsmotoren, Hayek und einige andere Mitglieder des ursprünglichen Projektteams distanzierten sich öffentlich vom finalen Serienmodell.

Dies und die technischen Unzulänglichkeiten wie das träge halb automatisierte Getriebe oder der rudimentäre Federungskomfort konnten aber nicht verhindern, dass bis 2006 mehr als 800 000 Einheiten der ersten Generation vom Band liefen – inklusive 43 000 Roadstern. Ein Achtungserfolg immerhin, dank geschickter Vermarktung (Slogan: „Reduce to the max“), dem Status als Querparkrebell sowie einem cleveren Farb- und Dekorkonzept.

Mit der Zeit kam Reife, aber keine Rendite

Letzteres blieb dem Zweisitzer wie zunächst auch der überarbeitete Antriebsstrang nach dem Generationswechsel 2007 erhalten. Querparken war dagegen passé (plus 20 cm Länge), dafür federte und schaltete der Neue nun sanfter. Doch die aus heutiger Sicht wichtigste Wegmarke ist das Jahr 2012, als nach vorangegangenen Flotten- und Carsharing-Versuchen erstmals eine Variante mit Elektroantrieb

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