Abenteuer, lustig

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Aus einem schlichten Pick-up entsteht 1977 der MATRA RANCHO im Geländelook, aber ohne Geländetalent. Zum Glück nimmt sich der SUV-Pionier auch im Prospekt von 1982 nicht allzu ernst.

Bernd Stegemann

Fotos: Isabell Eckardt

Haben Sie ihn erkannt, den Genspender, die Basis des Rancho? Wenn nicht, ist das keine Schande, denn trotz moderner Konzeption und einst millionenfacher Verbreitung ist der Simca 1100 heute weitgehend vergessen, erst recht seine lasterhaften Varianten mit Kasten- oder Pick-up-Aufbau. Deren Fahrwerk und Frontpartie bis zu den Türen taugt indes noch zehn Jahre nach dem Debüt des Urtyps für einen weiteren, äußerst praktischen Ableger, den der Sportwagen-Spezialisten Matra entwickelt und erstmals auf dem Genfer Salon 1977 zeigt. Nicht nur dort sind gerade Geländewagen schwer in Mode, und so konzipieren die Franzosen für den Zweitürer ein völlig eigenständiges, erhöhtes und verlängertes Heck mit Safari-Verglasung sowie horizontal geteilter Ladeklappe und garnieren das Ganze mit rustikalen Stoßfängern, Rammschutzleisten und Zusatzscheinwerfern. Das Cockpit wird fast unverändert übernommen, die Rücksitze sind jedoch geteilt umklappbar. Auf Wunsch gibt es sogar eine dritte Sitzbank oder ein Campingbett für den großen Laderaum (bis 2200 Liter), ab 1981 zudem das Sondermodell „Decouvrable“ mit Planenverdeck. Und obwohl der Name der Chose aus dem Spanischen ( „Hütte“) stammt, sind Anklänge an den weit teureren Range Rover sicher nicht unerwünscht.

Drehbuch fürs Kopfkino

Im Prospekt von 1982 wird der Rancho jedenfalls als idealer Begleiter für unternehmungsfreudige Menschen inszeniert, man sieht ihn am Strand, beim Pflanzen- und Antiquitätenkauf oder beim Ausflug ins Gebirge. „Das Abenteuer ruft, und nichts kann Sie aufhalten“, heißt es dort in euphorischem Überschwang. „Mit seinem Frontantrieb klettert er, weicht aus, kurvt und bezwingt auch schwieriges Terrai

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