Reif für Europa?

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BYD aus China zählt zu den größten Elektroauto-Herstellern weltweit und möchte nun auch auf europäische Märkte expandieren. Im Top-Test muss der KOMPAKTE STROMER Dolphin zeigen, was er neben einem attraktiven Preis zu bieten hat.

Florian Schantl

Fotos: Achim Hartmann

BYD startete 2023 mit mehreren Modellen seine Europa-Expansion. Für preissensible Kunden ist vor allem der kompakte Dolphin interessant, der mit seinen wichtigsten Eckdaten direkt auf den ID.3 von VW zielt: 4,29 Meter Länge, 204 PS, 60,5 kWh Akkukapazität. Nach einer Preissenkung startet der Dolphin nun bei 32 990 Euro, in der getesteten Variante Design kostet er 34 990 Euro. Zum Vergleich: Bei VW beginnt der ID.3 Pro (204 PS, 58 kWh) bei 39 995 Euro, im Rahmen der Volkswagen-Umweltprämie bis Ende März jedoch schon bei 32 975 Euro. Über den Einstiegspreis kann der Dolphin also nur bedingt auf sich aufmerksam machen. Mal sehen, was er sonst noch so kann.

Eigenwillige Klimatisierung erfordert Geduld

In der Silhouette fällt die Ähnlichkeit zum ID.3 auf. Keine Spur von Nachahmung im Interieur, wo BYD einen eigenen Weg geht. Viele Flächen sind mit Kunstleder überzogen, in den Türtafeln dominiert jedoch Hartplastik. Auf den weich gepolsterten vorderen Plätzen sitzt es sich recht bequem. Für große Personen sind die integrierten Kopfstützen etwas niedrig montiert, außerdem ragen sie weit nach vorne. Im Fond finden Mitfahrer vor allem viel Platz für ihre Beine vor. In den optisch kleiner erscheinenden Kofferraum sollen laut BYD 345 Liter passen, allerdings inklusive Staufach unter dem Ladeboden, das bereits die Ladekabel ausfüllen. Zu zweit kann man die Rücksitzlehnen im Verhältnis 40 : 60 umklappen und erhält so bis zu 1310 Liter Stauraum.

Im Winter offenbart sich nach dem Einsteigen eine Schwäche des Dolphin: Man muss eine deutlich höhere Temperatur als 22 °C einstellen, da sonst die Klimaanlage keine angenehme Temperatur im Innenraum erreicht. Beim Blick auf das Cockpit fällt eine Leiste mit eigenwilligen Drehreglern ins Auge. Über diese gewöhnungsbedürftige Schaltzentrale werden nicht nur Fahrmodi, Gebläse und Lautstärke angepasst sowie die Warnblinker aktiviert, sondern auch die Fahrtrichtung eingestellt. Diese Drehwalzen fühlen sich billig an, und jener für die Fahrtrichtung würde ein wenig mehr Präzision nicht schaden. Leichter fällt die Gewöhnung an das Infotainment-System, das sich durch eine logische Menüstruktur einfach bedienen lässt.

Eine Besonderheit von BYD findet sich auch im Dolphin: ein drehbarer Bild

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