Ende Gelände

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Viele Hochs, aber noch mehr Tiefs prägten den Jahrestest des VW Golf Variant Alltrack. Während seiner 60 000 Kilometer in der AUTO-Redaktion war er DAUERGAST IN DER WERKSTATT.Wie? Was? Warum? Das berichtet die ausführliche Werkstattakte.

Clemens Hirschfeld

Fotos: Achim Hartmann, Hans-Dieter Seufert, Peter Wolkenstein, Paul Englert, Clemens Hirschfeld, Thomas Hellmanzik

Auf jedem Personalführungsseminar lernen Sie: Erst loben, dann Kritik üben und mit einer Bestärkung das Gespräch beenden. Also, bitte Platz nehmen, WOB-GO 102 – das jährliche Feedback-Gespräch steht an, und in der Werkstattakte hat sich einiges angehäuft. Dabei war der Golf bei den Kollegen sofort beliebt, als er mit einem Kilometerstand von 3209 in der AUTO-Redaktion anfing. Klar, seine Referenzen haben uns beeindruckt, schließlich eilt der Golf-Familie der Ruf als automobiles Schweizer Taschenmesser voraus: praktisch, einfach bedienbar und zuverlässig. Nur leider bestätigte sich nicht alles. Doch der Reihe nach: Günstig zu haben war der Golf als Variant Alltrack nicht. Mit dem 2,0-Liter-TDI samt DKG und Allradantrieb waren zum Teststart 55 351 Euro fällig. In der Bewerbung überzeugten uns vor allem diese Eckdaten: Der Variant streckt sich auf eine Länge von 4,64 Metern, wiegt rund 1,6 Tonnen, und sein Zweiliter-Vierzylinder-Diesel mobilisiert 200 PS sowie 400 Newtonmeter maximales Drehmoment. Eine tolle Kombination in Verbindung mit dem Doppelkupplungsgetriebe, das abhängig vom Modus effizient oder schnell schaltet.

Zwar zögert der Golf beim Anfahren, und seine Start-Stopp-Automatik wirft den Motor erst beim Lösen des Bremspedals wieder an. Doch ist der Limoncellofarbene Kombi einmal in Schwung, bremst ihn so schnell nichts. Dabei läuft der TDI stets ruhig und kraftvoll. Selbst bei voller Beladung bügelt er mit einem Schulterzucken bergige Autobahnetappen platt. Traktionsprobleme kennt der Hang-on-Allradler inklusive Offroad-Fahrprogramm mit nahezu vollständig deaktivierbarem ESP samt Traktionskontrolle nicht.

Niedriger Verbrauch, großer Kofferraum

Im Mittel reichen 6,8 l/100 km. Einige Kollegen dokumentieren im Fahrtenbuch oft sogar Langstreckenwerte mit einer Fünf vor dem Komma. Mit dem 55-Liter-Tank lässt sich die Republik so von Ost nach West ohne einen Tankstopp queren. Ja, der Golf ist viel rumgekommen: von Skagen im Norden Dänemarks über die Alpen bis in den Süden Italiens. Andersherum dieselt der VW selbst mit einem Anhänger am ausschwenkenden Haken, ohne dass der Verbrauch ins Zweistellige eskaliert. Zum

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