Von wegen Mini

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Der neue Countryman von Mini wächst auch in der DRITTEN GENERATION weiter und startet mit der sportlichsten John-Cooper-Works-Version. Was die draufhat? Fahrbericht.

Clemens Hirschfeld

MIT GOKART-FEELING hat das übertrieben taffe SUV-Handling schon lange nichts mehr zu tun. Der 300-PS-Vierzylinder schiebt mächtig
Fotos: BMW, Bernhard Filser, Wolfgang Gröger-Meier, Daniel Kraus

Dass der Mini als Countryman schon längst kein Kleiner mehr ist – geschenkt. Nur so viel: Er wächst auf 1,84 Meter Breite und 4,45 m Länge, sieht aber trotzdem noch nach Mini aus. Matrix-LED-Scheinwerfer strahlen nun noch eckiger, in den Radhäusern drehen sich beim Top-Modell John Cooper Works optional 20-Zöller mit einer üppig dimensionierten Bremsanlage dahinter. Das farblich abgesetzte Dach wird an der C-Säule von Ausstattungsinfos ergänzt, und am Heck finden sich, klar, die Union-Jack-Rückleuchten. Da wir gerade hier hinten stehen: Hinter der elektrisch öffnenden Klappe befinden sich 505 bis 1530 Liter Kofferraumvolumen samt einem großen, tiefen Ladebodenfach und einer dreiteilig umlegbaren Rückbanklehne. Der Einstieg in den Fond gelingt sehr leicht, und für noch mehr Bewegungsfreiheit lässt sich die Bank verschieben und die Rückenlehne vielfältig justieren. Doch die Musik spielt eigentlich eine Reihe weiter vorn. Hier dreht sich alles um das runde OLED-Display, das mit Minis Version von BMWs OS9 läuft. Der Touchscreen löst brillant auf, reagiert meist zügig, erleidet aber bei der ersten Ausfahrt einen kurzzeitigen stroboskopischen Anfall. Insgesamt reagiert die Software nach dem Wechsel von Linux- auf Android-Basis noch etwas träge auf alternativloses Befingern – der Dreh-Drück-Steller ist wie bei den verwandten BMW-Modellen Geschichte. Schade, denn in dem Display vereinen sich somit nun Tacho samt aller Fahrinfos, Klimabedienung, App-Store und Navigation. Ratlos lässt einen das zum Glück nur selten zurück. Falls doch, hilft Spike, der animierte Sprachunterstützungs-„Hund“, weiter. Außerdem gibt es noch ein paar echte Tasten auf dem Lenkrad und in der Mitte einen Lautstärkeregler, den Automatikwählstummel und ein Hebelchen zum Motorstart.

300 PS, künstlicher Krawall und wenig Gefühl

Diesen Schalter nach rechts gedrückt, und der 300 PS starke Vierzylinder erwacht überraschend dezent. Ohne zu zögern legt der Turbo-Benziner los, verteilt früh anliegende 400 Nm flexibel auf alle viere. Bestenfalls zeigt der Zentraltacho so nach 5,4 Sekunden 100 km/h an – maximal geht der JCW 250 km/h. Die Automatik schaltet zwar st

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