Für die Bahn

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Mit jeweils 4,64 Metern sind Seat Leon FR Plus und Opel Astra GS stattliche Kompaktkombis, die großen Nutzwert versprechen. Diese DIESEL sind an Vielfahrer gerichtet, die auch häufiger auf der Autobahn unterwegs sind. Welcher das und vieles andere besser kann, zeigt der Vergleichstest.

Thomas Hellmanzik

Obwohl Dieselkraftstoff für Pkw weiterhin subventioniert wird, sind die Literpreise fast auf Benzinniveau. Sehr geschätzt bleibt der Diesel in Deutschland trotzdem, doch damit er sich im Kompaktsegment noch rechnet, müssen Sie aktuell eine lange Haltedauer und große Jahreslaufleistungen in den Amortisationsrechner eintragen – 30 000 Kilometer reichen kaum mehr aus. Das heißt also: Wer Astra oder Leon mit Selbstzünder nimmt, spult im Regelfall viele Autobahnkilometer ab. Dort hält der Seat seinen Innenraum bei Tempo 130 zwei dB(A) ruhiger, zudem musst du zur mittigen Fahrbahnpositionierung noch weniger am Lenkrad korrigieren als im Opel. Der kommt aber vor allem bei Vollgas auf dem Testgelände nicht mit: 100 auf 180 km/h in 40,4 zu 26 Sekunden. Zwar kann der Rüsselsheimer mit 130 zu 150 PS ein Defizit geltend machen, das aber nicht zu einem solchen Abstand führen sollte. Speziell innerorts mangelt es beiden Kombis an Antrittsstärke. Um sich aus dem Stand etwa von einer Tankstellenausfahrt in den fließenden Verkehr einzufädeln, muss die Lücke eher lang sein, denn für mittelgroße zögert der Leon initial zu lange und der Astra baut zu träge Tempo auf. An Ampeln fährt der Opel aber komfortabler los, weil er flüssig und ausreichend zügig beschleunigt, während der Seat erst einen Moment braucht und dann schlagartig zulegt. Das Verhalten trat in früheren Tests mit Volkswagen-Konzern-Autos aber auch schon schwerwiegender auf – und dieser Leon kommt beispielsweise nach dem Abbiegen zwar nicht flott, aber ohne lästige Verzögerung aus dem Quark.

Effizientere Raumnutzung im Leon

Ausschließlich Lob verdienen sich die Kombis beim Spritverbrauch: 5,8 Liter genügen dem Seat im Testmittel für 100 Kilometer, 6,1 Liter dem Opel, der mit 52 Litern Tankinhalt eine Reichweite von 852 km verbucht (Leon: 45 l, 775 km). Beide fassen zudem 13 Liter AdBlue; je nach Ausstattung sind es beim Seat 12. Über niedrige Füllstände informieren die Tachodisplays, die aber weder Reifenluftdruck noch Ölstand verraten – nur der Spanier zeigt die Öltemperatur an.

Funktionsreicher ist er auch mit einer Auto-Hold-Funktion, einer 230-Volt-Steckdose im Gepäckabteil oder der Ambientebeleuchtung, die Seat zusätzlich als gut sichtbar

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