MASERATIGRECALE FOLGORE

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Text: Jörn Thomas Fotos: Maserati

Der eigenständige Grill kennzeichnet den Grecale als vollelektrischen Folgore. Frontkofferraum? Nein Preis: ab 124 301 Euro Leistung: 558 PS, 820 Nm 0–100 km/h: 4,1 s

Ach so, Sie glauben, Maserati wälze sich entspannt auf den Lorbeeren ruhmreicher Vergangenheit herum? Da liegen Sie falsch. Unter dem Stellantis-Dach steht die Marke fest auf ihren selbst definierten vier Beinen: Design, Innovation, Technologie und Leistung. Was mit dem überzeugenden Mittelmotor-Supersportler MC20 mit seinem neuartigen Nettuno-V6 begann und sich mit dem ersten vollelektrischen Maserati, dem Gran Turismo Folgore, fortsetzte, erreicht jetzt die SUV-Familie. In Gestalt des knapp 4,90 Meter langen Porsche-Macan-Kombattanten Grecale Folgore.

„Folgore“ steht für „Blitz“ – und dieser schlägt direkt ein. Nicht nur buchstäblich während eines hageligen Gewitterschauers beim Fahrtermin in Apulien, sondern überhaupt. Fast 560 PS stark durch jeweils einen E-Motor an Vorder- und Hinterachse, löst der Grecale Vorurteile in Luft auf. Solide und hochwertig verarbeitet, mit eigenständig gestaltetem, jedoch nicht überstyltem, ausreichend luftigem Innenraum samt übersichtlichen Digitalinstrumenten macht er neugierig. Um dann mit tiefem Schwerpunkt und einer ganz zart heckbetonten Gewichtsverteilung sauber leistungsdosiert mit maximal 820 Newtonmetern loszusausen. Und seinen Fahrer dabei ab der ersten Kurve mit der Lenkung in Beschlag zu nehmen. Im Wortsinn, denn einen nennenswerten Lenkungsgraben, also diese bräsige, gefühlsarme Zone um die Mittellage, kennt der Grecale nicht. Logisch, steht er doch auf der sogenannten Giorgio-Plattform, die unter anderem Alfa Romeo Giulia und Stelvio zu ihrer stilprägenden Agilität verhilft.

Agil? Ja. Nervös? Nein!

Fühlt es sich bei denen bisweilen so an, als ob das Auto um die in Kurven hineingierende Lenkung herumkonstruiert worden wäre, kommt der Maserati ein Stück gelassener rüber. Schon wegen seines gegenüber dem Stelvio um acht Zentimeter verlängerten Radstands, aber auch der sorgfältig abgestimmten Luftfederung mit Adaptivdämpfern. Zwar rubbelt er beim Rangieren hörbar mit den bis zu 21 Zoll großen Vorderrädern, was auf eine deutliche Auslegung nach dem Ackermann-Prinzip hinweist (die beiden Vorderräder lenken in unterschiedlichen Winkeln, was die Agilität erhöht), doch wirklich nervös fährt der Grecale nie.

Er lässt sich vielmehr problemlos platzieren und manövrieren, gern auch in einer Reihe anspruchsv