Mit allen Wassern gewaschen

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Audi A4 und Volvo V60 begleiten uns schon eine halbe Ewigkeit. Im Vergleichstest müssen Avant und Cross Country zeigen, ob die Dieselkombis mit den Jahren gereift oder gealtert sind.

Text: Clemens Hirschfeld Fotos: Achim Hartmann

Sie suchen immer noch nach einem Argument für einen Diesel-Kombi? Wir liefern Ihnen mehr als eintausend: Beim Entern des vollgetankten Audi A4 Avant 40 TDI Quattro und Volvo V60 CC B4 D AWD orakeln deren Bordcomputer vierstellige Reichweitenwerte. Okay, zuvor waren beide Edelkombis auf der ams-Eco-Runde unterwegs, auf der sich der TDI mit glatten fünf Litern und der B4 D mit 5,5 l/100 km begnügte.

Sparsam können also beide. Allerdings müssen die meisten von uns lange sparen, um sich einen der Edelkombis leisten zu können. Volvo verlangt für den nahezu voll ausgestatteten Ultimate mit bewertungsrelevanter 19-Zoll-Bereifung 69 280 Euro. Dagegen mutet der Advanced trotz Komfortfahrwerk und Sportsitzen mit einem Testwagenpreis von 55 260 Euro fast wie ein Schnäppchen an. Nun, die ganze Wahrheit versteckt sich in der Preisliste: Wer den A4 Avant vergleichbar ausstaffiert, der zahlt ähnlich viel. Aber das war bei den Premium-Marken ja schon immer so.

Und damit steigen wir jetzt richtig ein in den Vergleichstest – und als Erstes in den A4. Dessen letzte große Runderneuerung ist schon fast fünf Jahre her. Und das sieht man dem Technokraten im positiven Sinne an: Alles, was Sie hier anfassen, ist penibelst zusammengebaut. Audi war 2015 einer der Ersten, die ihre Cockpits komplett digitalisierten und zeigten, dass man dafür Übersichtlichkeit nicht über den Haufen werfen muss. Leider ist dem A4 beim letzten Lifting der Dreh-Drück-Steller zugunsten eines aufgesetzten Touchscreens abhandengekommen. Die Spracherkennung kann nicht mit der von Google mithalten, erledigt aber Grundfunktionen wie Naviziel-Eingabe sicher.

Audis Assistenz-Portfolio ist zwar weniger umfangreich, dafür agieren Spur- und Abstandhalter harmonischer als im Volvo. Tendierte der Pilot Assist des Schweden anfangs noch zum Übermut, funktioniert das System heute ebenfalls verlässlich, regelt Abstände zu anderen Verkehrsteilnehmern großzügiger. Apropos: Die Nacht zum Tage machten Volvo-LEDs schon immer. Blöd nur, dass sie dabei meist den Gegenverkehr mit erhellten. Heute blendet die Fernlicht-Automatik Entgegenkommende jedoch genauso zuverlässig aus wie die Matrix-LEDs des Audi.

TDI mit Anfahrschwäche

Ja, auch das Hören vergeht einem nicht mehr. Dank feiner Geräuschdämmung nimmt man

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