StarsandStrip

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Die Formel-1-Saison ging mit zwei Verstappen-Siegen zu Ende. Mercedes rettete gerade noch den zweiten Platz in der Konstrukteurswertung vor Ferrari. Das Highlight des Schlussspurts war der Auftritt in Las Vegas. Der Grand Prix über die Casino-Meile am Strip sprengte alle bisherigen Dimensionen und inszenierte das beste Rennen des Jahres.

Text: Michael Schmidt Fotos: Wolfgang Wilhelm

Die Formel 1 lieferte auch im Finale keine Überraschungen mehr. Verstappen-Siege sind Gesetz geworden. Die Gegner kamen näher, aber nicht nahe genug. „Max musste nicht mal schwitzen“, resignierte Lewis Hamilton. Sein persönliches Highlight: Mercedes geholfen zu haben, einen Dreipunkte-Vorsprung auf Ferrari über die Ziellinie zu retten. Die Verstappen-Show hat das Zuschauerinteresse nicht gebremst. Das PS-Spektakel ist ein Event geworden, das man gesehen haben muss. Dafür legte sich sogar Las Vegas mit der Formel 1 ins Bett.

Irgendwie passt es ja zusammen, Las Vegas und die Königsklasse. Zwei Gelddruckmaschinen suchten einen gemeinsamen Nenner, um noch mehr Geld zu machen. Monte Carlo, das war gestern. An Singapur bei Nacht haben wir uns gewöhnt. Miami war nur beim ersten Mal ein Aufreger. Las Vegas und die Formel 1 dagegen, das war ein unerfüllter Traum. Trotz der beiden Rennen vor 40 Jahren. Oder gerade deswegen, weil der damalige Auftritt im Zockerparadies in einer Pleite endete. 1981 und 1982 fuhren die Autos im Hinterhof des Strip. Diesmal war die berühmte Casino-Meile auf einer Länge von 1,9 Kilometern Teil der Strecke.

Man kann sich nicht viel Verrückteres vorstellen. Einen Grand Prix auf der Fifth Avenue in New York vielleicht. Oder auf der Golden Gate Bridge in San Francisco. Las Vegas war den Rechte-Inhabern so viel wert, dass sie in Wurfweite zum Strip für 240 Millionen Dollar ein 16 Hektar großes Stück Land kauften, darauf für die gleiche Summe ein dreistöckiges Boxengebäude von der Länge zweier Fußballfelder bauen ließen und noch einmal 100 Millionen Dollar in die Hand nahmen, um einen 6,201 Kilometer langen Kurs rund um die Wahrzeichen der Stadt abzustecken und zu asphaltieren. Damit soll auch die Langfristigkeit des Projekts dokumentiert werden.

Im Gegensatz zum üblichen Prozedere trat Liberty selbst als Promoter auf, zog noch drei Hotels, eine Konzertagentur und die Las Vegas Convention and Visitors Authority mit ins Boot und zahlte die geschätzten 50 Millionen Dollar Antrittsgeld an sich selbst. Dafür gingen alle Einnahmen an die Veranstaltergruppe. Ob daraus schon im ersten Jahr ein Ge

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