Der Mutmacher

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Auch ältere Menschen können einen Angreifer abwehren, sagt der Hamburger. Er gibt beim DRK Kurse für Selbstverteidigung

Wolfgang Petersen (74)

Marina (l.) befreit sich aus Giselas Griff am Handgelenk

Wenn die Kraft nachlässt, fühlen sich viele ältere Menschen unsicherer auf den Straßen. Die Sorge ist groß, zu einem leichten Opfer zu werden. Was jedoch die wenigsten wissen: Beim Wehren geht es nicht nur darum, wie stark man ist. „Das Wichtigste ist, selbstbewusst zu sein“, betont Wolfgang Petersen, der beim Deutschen Roten Kreuz Selbstverteidigungskurse für Senioren leitet. „Man muss laut werden und seinem Angreifer zeigen: ,Mit mir nicht!‘“

Und genau das bringt er jetzt in seinem Kurs beim DRK Kreisverband Hamburg-Nordost den Teilnehmerinnen bei. Natürlich könnten auch Männer mitmachen, doch aktuell sind nur Frauen dabei. „Ach, die Männer denken ja immer, sie können schon alles und brauchen den Quatsch nicht“, sagt Petersen mit einem Augenzwinkern. Ob er die Ausnahme ist? Vor sieben Jahren nahm der ehemalige Masseur selbst an einem Kurs teil, seit einem Jahr ist er nun der neue Leiter.

Viele der Teilnehmerinnen sind schon länger dabei, andere erst ganz frisch dazu gekommen – so wie Sigrid Siebrasse. Durch einen DRK-Informationstag wurde die 75-Jährige auf den Kurs aufmerksam: „Ich bin überhaupt nicht sportlich und noch nie sportlich gewesen. Aber das hier finde ich toll, es überfordert mich nicht.“ Klar, hier muss sich ja auch niemand beweisen!

Eröffnet wird die Stunde mit 30 Minuten Gymnastik, danach werden verschiedene Schlag- und Befreiungstechniken erlernt. Dazu erfahren die Frauen, wie man mit heiklen Situationen in Bus und Bahn umgeht und welche Gegenstände beim Wehren helfen können. Aber vor allem lernen sie, laut zu werden – denn allein das kann schon potenzielle Angreifer einschüchtern. „Ich habe zum