ARCHÄOLOGEN GRABEN CÄSARS LAGER BEI GERGOVIA AUS

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GALLISCHER KRIEG

Eine seiner schwersten Niederlagen erlitt Gaius Julius Cäsar 52 v. Chr. Mit seinen Truppen belager te er eine befestigte gallische Siedlung, in dem auch Vercingetorix weilte. Forscher haben nun Teile der Belagerungsbauten frei gelegt.

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Um 52 v. Chr. schmiedeten gallische Stämme unter Vercingetorix eine Allianz gegen den römischen Eroberer Gaius Julius Cäsar. Der Feldherr stellte die Aufständischen bei der befestigten Siedlung (Oppidum) nahe Gergovia und ließ dort Lager und Wälle anlegen. Dennoch erlitt der siegverwöhnte Römer eine Niederlage. Wo die Schlacht stattfand, wissen Gelehrte seit dem 18. Jahrhundert: nahe Clermont-Ferrand in der Auvergne in Zentralfrankreich. Nun haben Ausgräber dort die Gräben eines großen Militärlagers frei gelegt, wie die staatliche Archäologiebehörde Frankreichs L'Institut national de recherches archéologiques préventives (Inrap) berichtet.

Die Archäologen stießen auf zwei für die römische Militärarchitektur typische Spitzgräben und Reste eines »agger«, eines Erdwalls. In den Gräben identifizierten die Forscher die verstürzte Erdumwehrung, allerdings kaum Spuren einer allmählichen Verfüllung. Deshalb gehen sie davon aus, dass die Gräben relativ bald, nachdem sie ausgehoben worden waren, wieder zugeschüttet wurden. »Das bestätigt die Vermutung, dass die Belagerung von kurzer Dauer war und das Lager sehr bald nach seiner Errichtung wieder zugeschüttet wurde«, heißt es auf der Inrap-Website. Vermutlich rannten die von Cäsar angeführten Truppen zwei oder drei Wochen gegen das Oppidum an. Wohl aus diesem Grund fanden die Archäologen auch nur wenige Artefakte. Sie entdeckten Nägel, einen Zelthering und die Spuren von kleinen Öfen. Der Form nach dürfte es sich um kleine Kochstellen gehandelt haben, an denen die Legionäre Essen zubereiteten.

Forschungsgeschichte eines geschichtsträchtigen Platzes

Bereits im frühen 18. Jahrhundert lokalisierten Gelehrte das Oppidum des gallischen Stamms der Averner bei Gergovia. Die Standorte der römischen Militärlager entdeckten Ausgräber dann in den Jahren 1861 und 1862. Das große Militärlager umfasst zirka 35 Hektar und liegt ungefähr drei Kilometer vom Oppidum entfernt. In den 1990er und frühen 2000er Jahren bestätigten Feldbegehungen un

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