Goldatome knüpfen »unmöglichen« Molekülknoten

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KLEEBLATTKNOTEN

Der kleinste jemals geknüpfte molekulare Knoten birgt ein großes Rätsel. Eigentlich dürfte er gar nicht existieren – und dennoch entsteht er einfacher als alle anderen Knoten.

Der Kleeblattknoten mit drei Kreuzungen ist einer der einfachsten Knoten. Solche Strukturen als chemische Moleküle herzustellen ist dagegen außerordentlich kompliziert – normalerweise jedenfalls.
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Lediglich 54 Atome, sechs davon Gold, bilden das Rückgrat des bisher kleinsten molekularen Kleeblattknotens. Der Molekülstrang kreuzt sich selbst dreimal und bildet so eine in sich verschlungene Schleife ohne lose Enden. Er ist dabei um 15 Atome kürzer als der bisher kürzeste molekulare Knoten dieser Art. Doch eigentlich dürfte das Gebilde, hergestellt von einemTeam um Richard J. Puddephatt von der University of Western Ontario in Kanada und Gao Li vom Dalian Institute of Chemical Physics, gar nicht existieren. Wie das Team in der Fachzeitschrift »Nature Communications« berichtet, sind einfache Ringe viel stabiler als Knoten – dennoch bilden sich die komplexen Gebilde spontan und ungeplant. Wie und warum die Knoten entstehen, ist deswegen noch völlig rätselhaft.

Um ein Molekül zu verknoten, muss man normalerweise einigen Aufwand treiben, damit die Einzelteile in korrekter Orientierung zueinander verknüpft werden. Oft erreicht man das, indem die Moleküle an Metallionen binden, die ihnen die richtige Lage im Raum aufzwingen. Doch das Team um Li und Puddephatt hat gar nicht versucht, einen Knoten herzustellen.

Die Arbeitsgruppe arbeitet mit Goldacetyliden,beidenenGoldatomeinorganische Moleküle eingebaut sind. In dem Versuch brachte sie ein Molekül mit je einem Goldatom an einem Ende mit einem anderen Molekül zusammen, das an beiden Enden Phosphor trägt. Gold und Phosphor binden aneinander, so dass sich verschiedene Ketten und Ringe bilden können. Bei früheren Versuchen erzeugten ähnliche Moleküle sogar ineinander verschlungene Ringe, die so genannten Catenane.

NachAngabenderArbeitsgruppebildeten sich bei der aktuellen Reaktion jedoch spontan Kristalle aus den Knotenmolekülen, die aus je d

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