NEUSTART mit Hülsenfrüchten

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QioFood Dresden

Einst produzier ten sie süße Leckereien, heute widmen sich Heike und Matthias Quendt aus Dresden ganz den Hülsenfrüchten. Ob würzige Sticks und Cracker, süße Waf felsnacks und Kekse oder gefüllte Pastetchen – alles ist aus Leguminosenmehl und in Bio-Qualität. Doch noch ist das Angebot kein Selbstläufer. Birgit Schumacher hat die kleine Manufak tur besucht.

Hülsenfrüchten. Quendt? Quendt? Das sind doch die mit dem Russisch Brot, oder? Solche oder ähnliche Reaktionen kennen Heike und Matthias Quendt zur Genüge. »Ich sehe das mit einem lachenden und einem weinenden Auge«, sagt Heike Quendt. Immerhin ist es fast zehn Jahre her, dass ihr Mann das Familienunternehmen »Dr. Quendt« verkauft hat. Das Buchstabengebäck gehört nun – ebenso wie die ebenfalls im Dresdner Werk produzierten Dominosteine, Stollen, Baumkuchen, Oblaten, Bemmchen und Dinkelchen – zur Lambertz-Gruppe, die bundesweit für ihre Printen und Lebkuchen bekannt ist. Doch auf den Verpackungen steht immer noch »Dr. Quendt«, die Namensrechte waren Teil des Verkaufsdeals.

Die Zeit von Russisch Brot, Dominosteinen und anderen Süßwaren ist für sie vorbei. Heute engagieren sich Heike und Matthias Quendt für gesündere Snacks aus

Deshalb werden die Quendts immer noch mit der süßen Ware verknüpft – obwohl sie sich inzwischen ganz anderen und deutlich gesünderen Produkten aus Hülsenfrüchten widmen. »Ja, manchmal ist das schon eine Bürde. Aber auf der anderen Seite ist der Name Quendt auch ein Türöffner. Wir kommen leichter ins Gespräch mit Leuten, eben weil sie den Namen schon kennen«, erzählt Heike Quendt. Gesprächs- und Überzeugungsbedarf zum neuen Angebot besteht auf jeden Fall, denn bei Hülsenfrüchten sind viele Menschen immer noch skeptisch, auch wenn sie nicht als Erbsen- oder Linsensuppe daher kommen, sondern wie hier als Sticks, Cracker, Waffeln oder Kekse. Dürfte der bekannte Namen auf der Verpackung prangen, wäre es vermutlich einfacher, die Produkte bekannt zu machen, doch das ist vertraglich untersagt. So heißt die neue Manufaktur QioFood – ein Mix aus Quendt und Bio, denn alle Rohstoffe sind nicht nur von regionalen Lieferanten, sondern auch ökologisch angebaut.

Durchs Schaufenster des kleinen Ladengeschäfts in der Dresdner Innenstadt lässt sich Bäckermeister Sebastian Pietsch bei der Arbeit beobachten, wie er den Ackerbohnenteig für die Sticks in langen dünnen Linien aus der Spritztülle quetscht oder das Waffelgebäck aus Kichererbsenmehl, Maisstärke und glutenfreiem Hafermehl herstellt, das dann noch mit drei süßen Mischungen – Kakao-Haselnuss, Rote Bete-Rosmarin und Sesam-Salz – gefüllt wird. Auch die kleinen Pastetchen werden hier gebacken, die wenig mit den fluffigen Blätterteigpasteten zu tun haben, die beispielsweise für Ragout fin verwendet werden. Die Teiglinge aus Ackerbohnenmehl mit dem Namen »LeS