Über Stunden

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TRAINING NACH PLAN

Ein Trainingslageraufenthalt setzt intensive Reize und macht im Idealfall fitter. Redakteur Moritz Pfeiffer fehlt die Zeit dafür. Er behilft sich anders, wie er in Teil drei der Serie „Trainieren nach Plan“ zeigt. Dazu gibt’s noch Trainingslagertipps vom Experten.

Eine Saison lang trainiert Redakteur Moritz Pfeiffer angeleitet vom Radlabor streng nach Plan: 5–10 Stunden pro Woche im Familien- und Berufsalltag. Leistungsexplosion oder Stimmungskiller? Die Ziele: Eschborn–Frankfurt und der Granfondo La Stelvio Santini. Ein Selbstversuch zum Mitmachen.
SPORTWISSENSCHAFTLER MICHAEL ECKLMAIER IST TRAINER BEIM RADLABOR IN MÜNCHEN, COACHT REDAKTEUR MORITZ PFEIFFER UND BIETET IM INTER-VIEW HILFE ZUR SELBSTHILFE.
Björn Hänssler, Robert Niedring (2)

Das Dilemma

Es ist nicht so, dass ich keine Lust auf ein, zwei Wochen Mallorca hätte, Grundlagenkilometer „kurz-kurz“ und Intervalle an den Anstiegen der Serra de Tramuntana. Aber für ein Trainingslager Frau und Kinder alleine lassen, um gepflegt im Süden in der Sonne Rennrad zu fahren? Und das, obwohl ich durch berufliche Termine und Wettkämpfe schon oft genug unterwegs bin? Irgendwie auch nicht fair. Gleichzeitig weiß ich aber: Die Einheiten eines Trainingslagers – also gezielte Überstunden im Vergleich zur Trainingsroutine – setzen im Formaufbau einen wichtigen Reiz, von dem man im Idealfall lange zehrt. Formzuwachs, aber Familienkrise? Oder intakter Haussegen, aber business as usual im Training? Ein Dilemma!

Die Lösung

In Absprache mit Radlabor-Coach Michi Ecklmaier integriere ich einfach zwei abgespeckte Trainingslager in den Familien- und Berufsalltag, die wichtige Trainingsreize setzen, aber deutlich weniger zeitintensiv sind. Erstens eine HIIT-Blockwoche mit mehreren hochintensiven, dafür kurzen Trainingseinheiten auf der Rolle – abends wenn die Kinder schlafen oder tagsüber als Lunch Ride. Und zweitens im April ein dreitägiges Mini-Trainingslager in den Vogesen, um Grundlagenkilometer und Höhenmeter zu sammeln. Ein guter Kompromiss. Und drei Tage Abwesenheit sind leichter mit der Familie zu verhandeln als zwei Wochen Malle …

Wie lang sollte das perfekte Trainingslager dauern?

Michi Ecklmaier: Die eine richtige Dauer gibt es für Hobbysportlerinnen und -sportler nicht, da ja bei allen die Trainingsziele, körperlichen Voraussetzungen und auch Lebenssituationen unterschiedlich sind. Wer kinderlos ist, in Teilzeit arbeitet und auf einen Triathlon trainiert, kann ein Trainingslager natürlich ganz anders gestalten als jemand, der die eigenen Sportambitionen mit Familie und Vollzeitberuf unter einen Hut bringen muss. Und Alleinerziehende stehen noch mal vor ganz anderen Herausforderungen.

Ist ein Trainingslage

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