DEHNEN

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DEHNEN FÜR RADSPORTLER

Radspor tler leiden häufig unter verkürzten Muskeln. Mit Folgen für die Leistungsfähigkeit und das allgemeine Wohlbefinden. Yoga-Lehrer Silvio Fritzsche zeigt hier, wie du deine Beweglichkeit auf dem Rad verbesserst.

Silvio Fritzsche ist seit über 20 Jahren Yoga-Lehrer und fährt in seiner Freizeit gern Mountainbike. Auf seinem YouTube-Kanal „Yogabasics“ zeigt er Übungen für mehr Beweglichkeit.

Scarlett Krause ist Heilpraktikerin und schrieb mit Silvio Fritzsche das Buch „Nie wieder unbeweglich!“

FOTOS | MICHAEL BADER

„Das typische Problem beim Radsport ist : Die Beinmuskulatur wird sehr gut trainiert, andere Muskelgruppen erfahren wenig Beanspruchung. So entstehen mit der Zeit muskuläre Dysbalancen. Rücken- oder Hüftbeschwerden sind häufige Langzeitfolgen. Das Dehnen gleicht die durch den Radsport entstehende einseitige Belastung wieder aus. Deshalb gehört zum Radsporttraining unbedingt ein bewusstes und umfassendes Dehnprogramm dazu.“

Wie häufig und wie lange sollte ich stretchen?

„Ob vor oder nach dem Sport ist zweitrangig. Beim Dehnen gilt : Je öfter, desto besser. Dabei hilft, kürzere Dehnroutinen zu entwickeln, die sich in der Praxis regelmäßig umsetzen lassen. Deshalb dauern meine Videos nur zehn bis 15 Minuten. Meine Empfehlung: eine eigene Routine aufbauen, um das Dehnen in den Alltag zu integrieren. Noch besser: sich Auszeiten schaffen, um sich bewusst etwas Gutes zu tun. Das kann auch mal eine regelmäßige längere Yoga-Session sein, die neben den Muskeln auch der Seele guttut und hilft, Alltagsstress abzubauen.“

Muskeln, Sehnen, Bänder, Faszien: Was genau dehne ich eigentlich?

„Hier herrschen oft Missverständnisse. Es ist wichtig, nur die Muskeln zu dehnen. Sehnen und Bänder dürfen nicht gedehnt werden! Denn Sehnen lassen durch ihre feste Struktur keine Dehnung zu und Bänder sind dazu da, um unsere Gelenke zu stabilisieren. Muskeln brauchen für eine vollumfängliche Funktion sowohl Kontraktion als auch Dehnung. Faszien sind speziell zu betrachten: Durch einseitige Bewegungen wie beim Radsport können sie verkleben und ihre Elastizität geht verloren. Durch das Dehnen wird diese ‚Verklebung‘ in den Faszien gelöst.“

Muss eine Dehnübung „wehtun“?

„Im Yoga sprechen wir von einem ‚Wohlfühlschmerz‘. Das bedeutet : Wenn wir in die Dehnung gehen, entsteht aufgrund der fehlenden Beweglichkeit des Muskels ein leichter, ziehender Schmerz. Dieser sollte sich noch gut anfühlen. Tritt hingegen ein stechender Schmerz auf, ist das ein Warnsignal, den Muskel nicht stärker zu belasten und die Übung abzuschwächen oder auszulassen. Viel hilft beim Dehnen nicht immer viel! Es braucht ein gutes Körperbe

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