PRIME Skiing Magazine
7 November 2019

Wir Freeskier stecken offensichtlich in einer ökologischen Zwickmühle. Einerseits wollen wir nicht auf Lifte verzichten, die uns kräftesparend an unseren weißen Spielplatz shuttlen, ande­rer­seits wissen wir, dass diese einen massiven Ein­griff in die Natur mit sich bringen. Neubauten oder gar komplette Neuerschlie­ßungen von bislang unberührten Hängen hinterlassen Narben in der Umwelt, die aufgrund der spärlichen Vege­tation in der Höhe nur langsam verheilen wollen. Wenn man jetzt liest, dass im Pitztal der Zusammenschluss mit dem Ötztaler Gletscher doch in eine finale und somit heiße Phase vo­ran­getrieben wird, müssen wir uns also fragen, wie wir zu solchen Vereini­gungen stehen – zumal sich die Betreiber im letzten Sommer mit der Beseitigung eines gesamten Grats wieder einmal über geltendes Recht hinweggesetzt haben. Schon vor Jahren wurde eine Talabfahrt in den Felsen gesprengt, ohne dass eine Genehmigung für diesen Bau vorgelegen hätte. Bei diesen Verstößen fällt es tatsächlich schwer, sich in die Lage der Pitztaler zu versetzen. Die­se wollen natürlich ebenso wie die anderen gro­ßen Gletscher-Resorts ein gehöriges Stück vom Tourismuskuchen abhaben. Da dieser dem Tal als Haupteinnahmequelle dient, ist es sogar nachvollzieh­bar. Gibt es aber nicht andere Modelle als den Massentourismus? Muss eigentlich immer alles größer, schneller und aufregender werden? Viele Skigebiete, vor allem kleinere, haben sich mit einem individuellen, nachhalti­gen Konzept neu definiert und dadurch oftmals viele neue Kunden hinzugewonnen. Letztlich müssen die Bewohner in den Skigebieten und drum herum entscheiden, wie sie ihre Zukunft gestalten wollen. Wir haben lediglich die Möglichkeit, uns für die Destinationen zu entscheiden, in die wir ohne Bedenken reisen können. Freeski till Eternity! Euer Powder-Gewissen Roman

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