Zurück ins Licht

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75 JAHRE PORSCHE: 100 JAHRE LE MANS

Kaum eine andere Marke ist so eng verbunden mit den 24 Stunden von Le Mans wie Porsche. Im neuen »Nationalen Automuseum – The Loh Collection« parken gleich drei Le-Mans-Boliden von Porsche, deren Geschichte kaum jemand kennt. Bis jetzt.

Geschichtenerzähler: Den 550 Spyder pilotierten einst Richard von Frankenberg und Herbert von Karajan, der 904 in Oranje sorgte für Furore in den Niederlanden und kam dann in die USA, der 917 hat ein Wechselspiel mit den Nummern 021 und 012 hinter sich – drei Rennwagen, drei bewegte Leben.
FOTOGRAFIE THEODOR BARTH, THE LOH COLLECTION, UNTERNEHMENSARCHIV DER PORSCHE AG

Noch bevor am 23. Juli 2023 das »Nationale Automuseum – The Loh Collection« seine Türen für die Fans aus aller Welt öffnet, durften wir bereits einen ersten Blick hineinwerfen und haben drei Porsche-Rennwagen mit interessanter Le-Mans-Vergangenheit zurück ins Rampenlicht geholt. Jede dieser Baureihen ist eine Legende für sich. Doch gerade diese drei wissen auch vom harten Rennalltag und von Rückschlägen zu berichten. Drei Storys, drei Leben immer hart am Abgrund, ganz sachlich und ohne eine Spur von Schminke.

Der Porsche 550 Spyder ist eine Ikone unter den deutschen Rennwagenklassikern und war Anfang der 1950er Jahre der erste Werksrennwagen der Marke. Der damalige Konstrukteur Ernst Fuhrmann hatte speziell für das Auto einen luftgekühlten 1,5-Liter-Vierzylinder-Boxermotor mit zunächst 110 PS entwickelt. Von 1956 an gab es den Spyder 550A, der statt eines Kasten- einen Gitterrohrrahmen hatte und damit 16 Kilogramm weniger auf die Waage brachte. Die Motorleistung stieg aufgrund einer angehobenen Verdichtung sowie des Einsatzes eines Weber-Doppelfallstrom- statt des Solex-Vergasers auf jetzt 135 PS.

Von Frankenberg und von Karajan: Links der Porsche 550 Spyder aus der Loh Collection 1957 in Le Mans mit der Nummer 33. Am Steuer: Hans Herrmann und Richard von Frankenberg. Rechts Herbert von Karajan bei der Abholung des dann roten Spyder.
Ausfall nach acht Stunden: Herrmann und von Frankenberg waren enttäuscht, doch Richards Sohn Cypselus ordnet diese Episode anders ein.
Wundervolle Kulisse: Der Rennstrecken-Nachbau im Obergeschoss des Nationalen Automuseums lässt einen glauben, dass gleich die Motoren aufheulen.

Mit solch einem 550A RS Spyder, dem Wagen auf diesen Fotos, standen Hans Herrmann und Richard von Frankenberg am 22. Juni 1957 in Le Mans voller Optimismus am Start. Der Wagen hatte erst wenige Wochen zuvor, am 26. Mai, seine Zuverlässigkeit beim 1.000-Kilometer-Rennen auf dem Nürburgring mit den Piloten Umberto Maglioli und Edgar Barth unter Beweis gestellt. Schließlich konnten dort der Sieg in der Klasse bis 1.500 Kubikzentimeter und Platz vier in der Gesamtwertung gefeiert werden. Und auch das Training in Le Mans lief bestens. Die Rundenzeiten we