Diese drei Cabrios stehen für Luft und Liebe, sie bieten Hochgenuss vom Heißsporn bis zum ausgereiftesten Vertreter der luftgekühlten Elfer-Ära. Auf in den Frühling mit G-Modell, 964 und 993 – in einer Geschichte, die bereits voller Übermut beginnt.
TEXT Peter Michaely // FOTOS Hans-Dieter Seufert
Gut zu wissen
Provozieren kann er, genüsslich schlürfen, launisch vor sich hin brabbeln, sich unbeschwert in Kurven werfen. 1160 Kilo machen es ihm leicht, vor allem auf der Vorderachse, perfekt lenkt er ein, tänzelt leichtfüßig durch Kehren, lupft dabei auch mal übermütig sein Vorderrad. Das, so viel sei gleich vorweggenommen, macht ihm keiner seiner beiden jüngeren Brüder mit ähnlicher Unbefangenheit nach.
Über solchen Übermut lässt sich womöglich diskutieren, über die Lässigkeit eines 911-G-Modells dagegen nicht. Es ruht in sich, als wir die drei offenen Elfer am Porsche-Museum in Stuttgart-Zuffenhausen in Empfang nehmen, denn sie stammen aus dem Fundus von Porsche Classic. Es ist ein ungewöhnlich warmer Herbsttag, der Himmel pastellblau, wie feine Pinselstriche wirken die zarten weißen Wolkenformationen.
Auch das 1984er G-Modell ist weiß, grandprixweiß, um genau zu sein. Weiß steht in der Symbolik für Reinheit sowie für Vollkommenheit, aber auch für den Neubeginn, für ein weißes Blatt Papier, auf dem man Geschichte(n) schreibt. Insofern passt die Farbe perfekt zu einem G-Modell von 1984, denn zu jenem Modelljahr bringt Porsche eine neue Motorengeneration mit verstärktem Kurbelgehäuse und 3,2 Liter Hubraum sowie digitaler Motor-Elektronik auf den Markt. Für das Hubraumplus sorgt eine Kurbelwelle mit vergrößertem Hub; 74,4 Millimeter entsprechen dem Maß des 911 Turbo.