NÄHRSTOFFE FÜRS LEBEN

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Vitamine sind heute allgegenwärtig. Unsere Kenntnisse darüber gehen auf Forscher zurück, die sich über Jahrzehnte hinweg mühten, um ihre Rolle in der menschlichen Ernährung zu entschlüsseln.

Was Vitamin-Forscher in ihren Studien entdeckten, fand bald seinen Ausdruck in Werbeslogans. Die Pioniere (v. l.): Gerardus Johannis Mulder, Kanehiro Takaki und Christiaan Eijkman.
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VITAMIN C GEGEN SCHNUPFEN? Karotten (mit Vitamin A) zur Stärkung der Sehkraft?

Fetten Fisch und Sonnenlicht, um die Produktion des knochenaufbauenden D-Vitamins anzukurbeln? Die Substanzen sind für unsere Gesundheit von entscheidender Bedeutung. Aber woher haben sie ihre Namen? Und wann wurden sie entdeckt?

Den Menschen war bekannt, dass es zwischen Ernährung und Gesundheit einen Zusammenhang gibt. Dennoch dauerte es lange, bis die moderne Ernährungsforschung – gestützt auf Fortschritte in Chemie, Physik und Biologie – Details ermittelte.

Frühe Experimente konzentrierten sich auf das Element Stickstoff, das 1772 entdeckt wurde, und auf die Frage, ob sein Vorhandensein oder Fehlen in der Nahrung Tiere und Menschen gesund oder krank mache. Im Jahr 1838 schlug der niederländische Chemiker Gerardus Johannis Mulder die Existenz einer Verbindung vor, die er Protein nannte und von der er behauptete, sie spiele eine „Hauptrolle“ in der Ernährung. Jahrzehntelang, so schreibt der Historiker Kenneth Carpenter, galt Eiweiß als der „wahre Nährstoff“ für die menschliche Gesundheit, obwohl bekannt war, dass Obst, Gemüse und Milch Krankheiten wie Skorbut und Rachitis linderten. Diese Krankheiten traten bei Menschen mit Ernährungsmängeln häufig auf, Forscher machten dennoch andere Faktoren wie Infektionen, verdorbene Lebensmittel und sogar die Seeluft dafür verantwortlich.

Seeleute litten auf langen Fahrten indes an einer anderen Krankheit: Beriberi, die zu Empfindungsstörungen in Beinen und Füßen und sogar zu Herzversagen führen kann. In den 1880er-Jahren entwickelte der japanische Marinearzt Kanehiro Takaki dazu eine entscheidende Theorie. Er stellte fest, dass arme Menschen eher an Beriberi litten als reichere und vermutete, dass Eiweißmangel eine Rolle spielen könnte.

Der niederländische Militärarzt Christiaan Eijkman stellte nach Experimenten mit Hühnern eine andere Theorie zu Beriberi auf. Die Vögel, die den auf japanischen Marineschiffen üblichen weißen Reis erhielten, zeigten ähnliche Symptome, während diejenigen, die mit braunem Reis gefüttert wurden, gesund blieb

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