Viele Krankheiten entstehen durch stille Entzündungen. So kommt das Immunsystem wieder in Balance
In der schlimmsten Phase wurde Shabnam Rebo künstlich ernährt. Erst im Krankenhaus, später zu Hause, wo ihr zweimal täglich ein Sanitäter Nährstoffe über einen Schlauch verabreichte. Die Colitis ulcerosa, eine chronische Entzündung des Dickdarms, die zu Bauchschmerzen, Durchfällen und Übelkeit führt, war so weit fortgeschritten, dass Ärzte ihr sogar zu einem künstlichen Darmausgang rieten. Heute, acht Jahre später, geht es der 42-Jährigen gut – dank einer antientzündlichen Ernährung, die ihr nicht etwa ein Mediziner, sondern sie sich selbst verordnet hat: „Ich recherchierte und fand heraus, dass Entzündungen durch bestimmte Lebensmittel verstärkt werden, andere sie hingegen lindern können.“ Mittlerweile ist die Wahl-Münchnerin Expertin auf dem Gebiet. Gerade ist ihr zweites Kochbuch erschienen. Auf Instagram teilt sie als thehungrywarrior mit rund 165 000 Followern ihre Rezepte. Darunter sind nicht nur Menschen mit gesundheitlichen Problemen, im Gegenteil: „Viele finden es einfach spannend, dass gesundes Essen so vielfältig und lecker sein kann.“
Eine Ernährung für jeden?
Über das große Interesse an dieser Ernährungsform freut sich auch Dr. Constanze Lohse. Die Allgemeinärztin aus Norderstedt brennt für Präventivmedizin, beschäftigt sich also mit der Frage, wie Krankheiten erst gar nicht entstehen. Sie sagt: „Fast alle sind auf eine silent inflammation zurückzuführen. Diese stillen Entzündungen sind allerdings schwer nachweisbar und verlaufen meist symptomlos, bis die Erkrankung ausbricht.“ Darum sollte sich ihrer Meinung nach jeder entzündungshemmend ernähren. Dringend angeraten sei eine Umstellung bei den meisten gesundheitlichen Problemen, darunter Arthrose, Rheuma, Diabetes mellitus, Neurodermitis, Burnout sowie allen Autoimmunerkrankungen. Aber woher kommen die vielen kleinen Brandherde in unserem Körper überhaupt?
Transfette in Fast Food oder Chips befeuern die Entzündungen zusätzlich
Was Entzündungen triggert
Stress, Schlafmangel, wenig Bewegung, Umweltgifte und permanente Strahlenbelastung erklären, warum laut Dr. Constanze Lohse jeder in irgendeiner Form eine Entzündung hat oder bekommen wird. Ein weiterer wesentlicher Grund sei unser Essverhalten. „Fast 90 Prozent aller Lebensmittel im Supermarkt sind Fertigprodukte“, sagt die Ärztin. Ob Tiefkühlpizza oder Tütensuppe, die schnellen Sattmacher sind meist voll mit Konservierungs-, Farbund anderen Zusatzstoffen. In Fast Food, Backwaren und Knabbereien wie Chips stecken außerdem Transfette, die Entzündungen zusätzlich befeuern. Aber au
