Hört auf, uns kaputt zu züchten!

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Ein Herz für Tiere

Wenn Niedlichkeit zur Qual wird …

Süß, aber schwer krank: Eine Tierärztin erklärt, warum man keine Moderassen kaufen sollte

Widderkaninchen leiden oft an Entzündungen der extralang gezüchteten Ohren

Stupsnäschen, lustige Glubschaugen, süße Schlappohren: Modehunde wie Mops oder Französische Bulldogge sind gefragt wie nie.

Was viele bei der Anschaffung leider übersehen: Die niedlichen Merkmale sind meist ohne Rücksicht auf die Tiergesundheit angezüchtet, nur damit sie dem gewünschten „Rassestandard“ entsprechen.

Die Symptome reichen von Atemnot bis Taubheit

Und das oft mit schlimmen Folgen. Möpse und Bulldoggen etwa haben oft mit einer Brachyzephalie zu kämpfen – einer angezüchteten Fehlbildung des Kopfes, damit ihr Gesicht dem niedlichen Kindchenschema entspricht. Das Ergebnis ist aber eine Qual für den Vierbeiner, denn je kürzer die Schnauze, desto größer die Atemnot. Bei Pekinesen wiederum sorgt der klein gezüchtete Kopf für häufige Kopfschmerzen, zudem sind Teile der Schädeldecke offen. Weitere mögliche Folgen von Qualzuchten sind laut Bundestierärztekammer Schlafprobleme, Hitzeempfindlichkeit, Haut-, Augen- und Gebissentzündungen, Taubheit sowie Gelenkentzündungen.

Zwar sind Qualzuchten laut Paragraf 11b des Tierschutzgesetzes tatsächlich verboten, doch das Gesetz wird noch viel zu selten umgesetzt. Auch deshalb kämpfen Tierärzte bundesweit seit Jahren für ein Umdenken und klären auf, fordern statt auf die Optik wieder mehr auf Gesundheit und versteckte Gendefekte zu achten. Und das nicht nur bei Hunden. So findet man Qualzuchten längst auch bei Katzen, Kaninchen, Vögeln, Pferden und Reptilien. Mit dem Ergebnis, dass viele der Tiere regelmäßige Patienten beim Tierarzt sind, mit Behandlungskosten für die Halter im bis zu vierstelligen Bereich.

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