Maries Woche

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„Hurra, ein 80. Geburtstag!”

Leugnen nützt nichts: -Autorin Marie Mayer wird älter, und das merkt sie jeden Tag. Außer am Geburtstag ihres Onkels

Nichts gegen Kinder, aber wenn man selbst welche hat, ist man meistens ziemlich ausgelastet. Da hat man kein Auge für die Babys der anderen und ist froh, dass die eigenen nicht mehr so klein sind. Ich dachte, das würde so bleiben, bis ich neulich etwas Seltsames beobachtet habe: Ich kann an keinem Kinderwagen vorbeigehen, ohne mal kurz zu gucken, wer drin liegt. Dann sehe ich diese kleinen Wesen und finde sie einfach nur süß. Und zwar nicht auf die mütterliche Art, sondern auf die großmütterliche. Wenn ich noch einen Beweis dafür gebraucht hätte, dass ich alt werde, dann diesen: sich auf Enkelkinder freuen, obwohl die eigenen noch knallgrün hinter den Ohren sind. Aber eigentlich entdecke ich schon seit Jahren die Anzeichen des Alters an mir. Zum Beispiel muss ich beim Einparken das Autoradio ausstellen. Ich kann mich nicht konzentrieren, wenn Billy Ocean „Get Out Of My Dreams, Get Into My Car“ dudelt. Und das ist auch schon der nächste Beweis: Ich höre Oldie-Sender, die Songs spielen, zu denen ich getanzt habe, als sie neu waren. Überhaupt Radio, pah! Meine Jungs verstehen gar nicht, warum man andere entscheiden lässt, was für Musik gespielt wird. Sie hören ausschließlich selbst zusammengestellte Playlisten auf Spotify und gucken Netflix oder Youtube. Ich schaue zwar auch Filme bei Streaming-Diensten, schalte sie allerdings immer erst um 20.15 Uhr an. Alles andere würde sich falsch anfühlen. Apropos falsch. Mein Alter spüre ich auch daran, da