SCHWEDEN-KRIMI

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Kurz-Krimi

Aus der Traum

Aus dem Einkaufsbummel wird ein Horror-Trip, als Agdas gut gefülltes Portemonnaie einem Taschendieb zum Opfer fällt. Zwar kann die Polizei mehrere Verdächtige stellen. Aber wie lässt sich nachweisen, dass einer von ihnen das gestohlene Geld bei sich hat?

EXKLUSIV IN mini

Beschwingt lief Agda Henge durch die Fußgängerzone.

Heute würde sie sich endlich das sündhaft teure Sommerkleid kaufen, von dem sie schon so lange träumte. Ein großzügiges Geldgeschenk ihrer besten Freundinnen zu ihrem 30. Geburtstag – zu Vögeln gefaltet hatten sie die Banknoten auf einer hübschen Blume drapiert überreicht – hatte sie dazu in die Lage versetzt!

Sie freute sich. Zog sie auch so schon die Blicke attraktiver Männer auf sich, würde sie mit diesem Kleid wohl noch mehr ihre Anziehungskraft entfalten. Den Kopf voller Träume merkte Agda nicht, dass sie schon seit Minuten unauffällig verfolgt wurde. Ein kleiner Mann in einer grauen Baumwolljacke hatte ihre Spur aufgenommen und kam langsam näher.

Agda war jetzt noch 500 Meter von ihrem Ziel entfernt. Da fiel ihr Blick auf das Schaufenster eines Ledergeschäfts, und sie stoppte. Eigentlich konnte sie sich auch gleich noch eine neue Handtasche leisten. Die alte war ihr zwar ans Herz gewachsen, aber der Reißverschluss hatte neulich den Geist aufgegeben.

Der Mann in der grauen Jacke stand jetzt fast unmittelbar hinter ihr. Ein- oder zweimal setzte er zu einem Schritt nach vorne an, brach aber jedes Mal wieder ab und tat so, als beschäftige er sich mit seinem Handy.

Neugierig glitten Agdas Augen über die ausgestellten Taschen. Da war schon die eine oder andere, die ihr gefiel. Allerdings zu Preisen, die nicht gerade von Pappe waren.

Aber egal. Das Leben wollte genossen sein, und da gehörten die richtigen Accessoires nun mal dazu.

Ein Pulk von Touristen wälzte sich heran. Sie schnatterten angeregt in einer Sprache, die Agda nicht kannte, und passten nicht auf, wo sie hinliefen. Jedenfalls wurde die junge Frau plötzlich heftig angerempelt. Sie stolperte zur Seite und sah sich aufgebracht um. Einer der Touristen rief ihr etwas zu, was wohl eine Entschuldigung sein sollte, jedoch wie eine Warnung klang. Agda warf ihm einen bösen Blick zu, beschloss aber, sich die Laune nicht verderben zu lassen.

Ein kleiner Mann folge ihr unauffällig

Fotos: stock.adobe.com (2)

Mit wenigen langen Schritten erreichte sie den Eingang des Geschäfts. Keine zwei Minuten später kam Agda wieder auf die Straße geschossen. Wie eine Furie blickte sie die Fußgängerzone rauf und runter, ihre Augen blitzten vor Wut und Frust.

Da! Zwei Polizeibeamte auf Streife! Sie rannte los und begann schon von Weitem zu rufen: „Hilfe! Ich bin überfallen worden! Mein Geld ist weg!“

Die Polizisten, eine Frau und ein Mann, blieben st