Ein Verhör für Profis

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Kurz-Krimi

SCHWEDEN KRIMI

Drei Männer sind verdächtig, ihren recht unbeliebten Vorgesetzten umgebracht zu haben. Eine harte Nuss für die ermittelnde Kommissarin – doch mit offenen Augen und etwas technischer Unterstützung kann sie den Fall schließlich lösen. Sie bekommen das sicher auch hin!

EXKLUSIV IN mini

Ellen Aberg stand an der nur von außen durchsichtigen Scheibe und blickte nachdenklich in den Vernehmungsraum. Drei junge Männer saßen dort, und wenn sie auch etwa das gleiche Alter hatten – Mitte Zwanzig – so verfügten sie offenbar über recht unterschiedliche Charaktere.

Der Mann ganz links, er hieß Simon Nielsen, hatte die Hände auf den Oberschenkeln zu Fäusten geballt und starrte ärgerlich geradeaus. Seine blonden Stoppelhaare schienen sich förmlich zu sträuben. Sein Nachbar, Olof Söderholm, zappelte nervös auf dem Stuhl herum und konnte die Augen keinen Moment ruhig halten. Der dritte, Christian Tott, blickte betreten auf seine Schuhspitzen. Seine kurzen Locken hingen ihm über die Augen.

Na schön, dachte Ellen, dann wollen wir mal! Sie betrat den Vernehmungsraum, setzte sich und schaltete die Anlage ein, die das Verhör aufzeichnen sollte.

„Wir haben Sie herbestellt, um Sie im Zusammenhang mit dem Tod Ihres Kollegen Rune Gustavsson zu befragen!“, begann sie.

„Der war kein Kollege, sondern unser Vorgesetzter!“, erklärte Simon Nielsen hitzig. „Warum machen Sie da einen Unterschied?“, hakte Ellen ein.

Nielsen legte den Kopf in den Nacken und schüttelte ihn heftig, Ein irritierter Ausdruck huschte dabei über sein Gesicht – dann zischte er bösartig: „Weil er ein Schwein war, deswegen!“

„Lass doch diese alten Geschichten!“, sagte Christian Tott mit leiser Stimme zu seinen Schuhen. „Lasse ich nicht!“, rief Nielsen laut. „Ich habe ihn nicht umgebracht. Aber ich kann nicht sagen, dass mir der Kerl leid tut!“

„Vielleicht sollte die Kommissarin einfach ihre Fragen stellen!“, warf Olof Söderholm ein. Doch Nielsen fuhr sofort dazwischen: „Erstmal hätte ich gern gewusst: Warum wurden ausgerechnet wir drei vorgeladen?“ „Weil Sie die Hauptverdächtigen sind!“

„Waren wir die einzigen, die im Gebäude waren, als Gustavsson dieses Messer zwischen die Rippen bekam?“ Die Kommissarin zögerte kurz. Dann sagte -sie: „Wir haben keine genauen Erkenntnisse, wer sich zum Zeitpunkt des Mordes im Gebäude aufgehalten hat.“

Fotos: Adobe Stock

„Ach? Und was macht uns drei dann so verdächtig?“

Ellen sah ihn an und sagte: „Der Tatort befand sich im Blickfeld einer Überwachungskamera. Das ist dem Täter erst aufgefallen, als es zu spät war. Aber nur ein Firmenmitarbeiter konnte wissen, dass die Bilder zu dieser Tageszeit zwar aufgezeichnet, aber nicht mehr a