Das als Schlummerhormon bekannte Melatonin kann weit mehr als nur unseren Schlaf regulieren. Unser Biohacking-Profi hat deshalb geschaut, wie sich sein Hormonspiegel optimieren lässt
Text: NICO AIRONE
DER BIOHACK DES MONATS
Na, gut geschlafen letzte Nacht? Dann solltest du dich ganz herzlich bei deiner Zirbeldrüse bedanken. Diese produziert nämlich in unserem Zwischenhirn den größten Teil des Gute-Nacht-Hormons N-Acetyl-5-methoxytryptamin, zu Deutsch: Melatonin. Die Basis dafür ist Serotonin, das so genannte Glückshormon. Das als Stresshormon bekannte Cortisol dagegen wirkt als Gegenspieler des Melatonins. Einfach ausgedrückt: Das eine Hormon lässt uns hoch-, das andere runterfahren. Wird unsere Umgebung dunkel, bildet die Zirbeldrüse etwa 12-mal mehr Melatonin als am Tag. Dadurch verlangsamen sich der Stoffwechsel und der Energieverbrauch, Körpertemperatur und Blutdruck sinken. Die Steuerung des Schlafwach-Rhythmus ist die wichtigste Aufgabe des Melatonins. Schließlich bestimmt die im Blut freigesetzte Menge, wie gut wir ein- und durchschlafen. Und sie reguliert die Schlafarchitektur. Hinter diesem Begriff verbirgt sich der nächtliche und im Idealfall lückenlose Durchlauf der unterschiedlichen Schlafphasen. Doch Melatonin kann weitaus mehr.
Hormonelle Tausendsassa
Dass bei Schlafmangel Gesundheit, Fitness und die Leistungsfähigkeit ziemlich schlecht abschneiden, klingt logisch. Vor allem leiden die Hirnfunktionen und das Immunsystem unter dem Melatonin-Defizit. Dazu kommt, dass Melatonin in den Mitochondrien antioxidativ wirkt und das für die Entgiftung essenzielle Glutathion bildet. Doch auch in puncto Anti-Aging profitiert der Körper, da Melatonin auch Somatotropin bildet. Dieses Hormon stärkt Muskeln und Bindegewebe. Forscher gehen ferner davon aus, dass sich Melatonin auf unseren Blutzucker auswirkt.
Ich könnte noch weiter schwärmen, doch ich bin längst überzeugt und fest entschlossen, meinen Melatonin-Spiegel zu erhöhen.
Mikrodosierte Unterstützung
Einige Hacks nutze ich bereits. Ich stimme meine innere Uhr mit dem Tag-Nacht-Rhythmus ab, meide am Abend Bildschirme und trage ein
