Es ist fünf vor schlank

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Wer beim Abnehmen nicht nur auf seinen Teller schaut, sondern auch auf die Uhr, sieht schneller Erfolge auf der Waage. Das ist der Diät-Trend der Stunde

Text: MEGAN TATUM, YASMINA FIEGE

Fotos: TANYA JOY/GETTYIMAGES

A ufgegabelt: der so genannte zirkadiane Rhythmus. Gemeint sind die natürlichen biologischen Veränderungen, die innerhalb eines 24-stündigen Schlaf-wach-Rhythmus stattfinden. Das Interesse an diesem Thema ist in den letzten Jahren noch schneller gestiegen als die Zahl der Fitness-Studio-Anmeldungen im Januar. Mit den Forschungsergebnissen über die unzähligen Auswirkungen dieser Zyklen auf sämtliche Bereiche des Lebens ließe sich eine komplette Bibliothek füllen. Das neueste und heißeste Thema, bei dem es offenbar auf die richtige Zeitspanne ankommt, ist die Fettverbrennung.

Im vergangenen Jahr haben zwei US-Studien am Weill Cornell Medicine College in New York gezeigt, dass die Störung der natürlichen Körperuhr die Fettzellen wachsen lässt, was wiederum wenig überraschend zur Gewichtszunahme führt.

Zeitfenster für alle Mahlzeiten

Untersuchungen wie diese verleihen einer Vorgehensweise, die man als zirkadiane Ernährung bezeichnet, mehr Glaubwürdigkeit. Diese Form der Nahrungszufuhr verspricht, den Stoffwechsel des Körpers entsprechend seiner natürlichen biologischen Uhr zu optimieren. Wie geht das? Indem man – einfach ausgedrückt – die Nahrungsaufnahme auf ein Zeitfenster von 8 bis 12 Stunden beschränkt. Es ist im Grunde ein intermittierendes Fasten. Wenn man nach evidenzbasierten Strategien für eine nachhaltige und gesunde Gewichtsabnahme sucht, lässt sich die Angelegenheit im Grunde genommen auf die Frage herunterbrechen: Ist bei einer Diät das Wann wichtiger als das Was?

Zurück zur Wissenschaft. Die beiden New Yorker Studien zeigen jeweils einen klaren Zusammenhang zwischen einem gestörten zirkadianen Rhythmus und der Wahrscheinlichkeit zuzunehmen. „Dies ist für uns eine neue Erkenntnis“, sagt Mary Teruel, Dozentin für Biochemie am Weill Cornell Medicine College und eine der Hauptautorinnen der beiden Untersuchungen. In der ersten Studie mit Mäusen hat man versucht, den zirkadianen Rhythmus zu stören, in dem man den Tieren zusätzliche Stresshormone (Glukokortikoide) verabreichte. Dabei kam heraus, dass dies bei den Fettzellen einen derart kräftigen Wachstumsschub auslöste, dass die Mäuse ihre Fettmasse innerhalb von 3 Wochen mehr als verdoppelten. Die zweite Studie gab Aufschluss über die Beziehung zwischen diesen beiden körpereigenen Mechanismen.

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