Exklusiv: der britische Starautor Simon Beckett über die Verfilmung seines Bestsellers „Die Chemie des Todes“ als sechsteilige Thrillerserie
TV-THEMA DER WOCHE
Ein menschlicher Körper beginnt bereits fünf Minuten nach dem Tod zu verwesen. Das Gewebe wird erst flüssig, dann gasförmig. Kaum ist das Leben aus dem Körper gewichen, wird er zu einem gigantischen Festschmaus für andere Organismen. Zuerst für Bakterien, dann auch für Insekten und Fliegen …“ Obwohl – oder gerade weil – der britische Krimiautor Simon Beckett derart detailliert und wissenschaftlich fundiert die Zerfallsprozesse unserer leiblichen Hülle beschreibt, gelang ihm 2006 mit seinem Krimi „Die Chemie des Todes“ ein globaler Überraschungserfolg. Der 430 Seiten starke Bestseller verkaufte sich millionenfach, die fünf Nachfolgebände ebenfalls. Jetzt wurden Becketts Romane „Die Chemie des Todes“ und „Kalte Asche“ als sechsteilige Serie verfilmt, der britische Charakterdarsteller Harry Treadaway übernahm die Hauptrolle des Dr. David Hunter.
Studien an Leichen
Der renommierte forensische Anthropologe Dr. Hunter hat sich, traumatisiert vom Tod seiner Frau und seiner Tochter, in dem Dörfchen Manham verkrochen, wo er sich gemeinsam mit Dr. Henry Maitland (Lucian Msamati, „The International“) um die Wehwehchen der Landbevölkerung kümmert. Doch schon bald nach seiner Ankunft häufen sich in der friedlichen Gegend Funde von Frauenleichen. Offenbar treibt ein Serienmörder sein Unwesen – Hunter erwartet ein Kriminalfall von schaurigen Ausmaßen.
„Das Markenzeichen unserer Verfilmung ist und bleibt die fesselnde Geschichte“, erklärt Autor Simon Beckett im Gespräch mit HÖRZU. „Hinzu kommen forensische Szenen, die sich von den meisten Darstellungen unterscheiden, weil sie komplett authentisch sind.“ Wie hat der 63-jährige Krimiexperte das alles recherchiert? Bevor er „Die Chemie des Todes“ schrieb, so verrät er, habe er als Journalist eine sogenannte Body Farm besucht. Dort wird Forschung an Leichen betrieben, die unter freiem Himmel und unter Echtzeitbedingungen verwesen. Was sonst unterscheidet die Gesch