Denke groß, fang klein an

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Micro Habits – Mit kleinen Schritten Großes erreichen! |Gewohnheiten – unbemerkt und doch so mächtig

Matthias Hammer

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Meist bemerken wir gar nicht richtig, was wir den ganzen Tag über tun. Gewohnheiten sind ein bisschen so wie die Tapete an der Wand oder das Regal in der Ecke. Sie sind so alltäglich, dass wir sie gar nicht mehr bemerken. Dazu gehören ganz gewöhnliche Dinge, wie das, was Sie regelmäßig einkaufen und essen, wie oft Sie aufs Fahrrad steigen oder das Auto benutzen, Ihr Medienkonsum, Alkoholkonsum, Ihre Urlaubsgewohnheiten etc.

Etwa 43 Prozent unseres Handelns wird von Gewohnheiten bestimmt, sagt Bas Verplanken, Professor für Sozialpsychologie in Bath, England. Er erforscht Gewohnheiten seit über zwanzig Jahren und weiß: Wenn sie mit unseren Zielen übereinstimmen, sind sie uns nützlich, manchmal sind sie sogar überlebenswichtig. Weichen sie allerdings von unseren tatsächlichen Zielen ab, stören sie eher, rauben uns Zeit und Energie und nicht selten schädigen sie sogar unsere Gesundheit.

Wenn Sie diesen Artikel lesen, können Sie das Wissen gerne auf sich selbst übertragen:

► Welche Gewohnheiten belasten Sie und passen nicht mehr in Ihr gegenwärtiges Leben?

► Welche Gewohnheiten tun Ihnen gut?

► Gibt es neue Gewohnheiten, die Sie gerne entwickeln und etablieren möchten?

Was sind eigentlich Gewohnheiten?

William James, einer der Urväter und Begründer der Psychologie, versteht unter Gewohnheiten so etwas wie Grundeigenschaft der Dinge und Organismen. Es sind Reaktionen auf die Umwelt bzw. Wechselwirkungen zwischen den Dingen und Organismen. So, wie ein Schloss besser funktioniert, wenn es öfter gebraucht wird, ein Bachbett langsam breiter wird, wenn mehr Wasser fließt, oder sich ein Kleidungsstück an den Körper anpasst, wenn es öfter getragen wird (damals gab es noch nicht so viel Elasthan in der Kleidung), werden auch Verhaltensweisen geschmeidiger, wenn sie öfter ausgeführt werden. Wenn sie häufig genug ausgeführt werden, bemerken wir sie nicht einmal mehr. Denn Gewohnheiten laufen oft automatisiert und unbewusst ab.

Wenn Gewohnheiten automatisiert und gut gelernt sind, dann werden sie mehr von der Umwelt bestimmt als von unserem willentlichen Handeln: Wenn Pause ist, dann raucht meine Kollegin. Wenn die Ampel rot ist, trete ich auf die Bremse. Wenn das Handy ein Geräusch von sich gibt, hat es automatisch unsere volle Aufmerksam

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