Einer für alle Fälle

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Škoda Scala

Einfach, praktisch und alltagstauglich. Inmitten diverser Elektro- und SUV-Neuheiten zeigt sich der Škoda Scala erstaunlich bodenständig

Fotos: Matthias Haslauer

Ambientebeleuchtung in allen Farben, Gestensteuerung, Vierzonen-Klimaautomatik – bei vielen neuen Fahrzeugen überbieten sich die Hersteller mit Extras und Spielereien. Einige Autoinsassen dürften mit solcherlei Techno-Gimmicks eher überfordert sein. In der Praxis kommen diese dann eher selten zur Geltung – auch Details wie etwa die Innenraumfarbgebung treten in den Hintergrund. Und dass derartiger Hightech-Schnickschnack auch gar nicht nötig ist, um das Fahrerlebnis aufzuwerten, zeigt Škodas Kompaktwagen Scala. GUTE FAHRT hat den überarbeiteten Wagen genauer unter die Lupe genommen. Škoda wer? Tatsächlich dürfte der Scala vielen noch gar kein Begriff sein. Denn in Deutschland ist die Baureihe Scala noch vergleichsweise unbekannt. Hierzulande war der Wagen mit 7.342 Neuzulassungen im vergangenen Jahr das mit Abstand am wenigsten verkaufte Modell der tschechischen Marke. Eingeführt wurde die Baureihe Scala im Jahr 2019. Sie folgte damals auf das 2012 vorgestellte Kompaktmodell Škoda Rapid, das sich bis dahin immerhin gut 100.000-mal in Deutschland verkauft hatte. Diesen Rang muss sich der Scala erst noch erarbeiten. Bis dahin stellt sich eher die Frage: Hat der Škoda Scala das Potenzial zum Geheimtipp?

Erstmals sind für den Škoda Scala LED-Matrixscheinwerfer erhältlich.

Inmitten des SUV-Booms und der zunehmenden Elektrifizierung der Fahrzeugmodelle sticht der Scala allein durch seine Form als Kompaktwagen hervor, der noch dazu ausschließlich als Benziner erhältlich ist. Der Motor leistet wahlweise 70 kW (95 PS), 85 kW (115 PS) oder 110 kW (150 PS). Wir waren mit der mittleren Leistungsstufe mit Siebengang-DSG unterwegs. Unsere Tour führte uns über die Autobahn, über Landstraßen entlang des Elbdeichs, über holpriges Kopfsteinpflaster und auch über teils unbefestigte Wege. Auf allen Untergründen fuhr sich der Scala äußerst komfortabel. Die Federung war stets angenehm, die Lenkung griffig. Kurz: Der Fünftürer zeigte sich überraschend agil. Auch beim Verbrauch machte der Scala eine gute Figur: Der Durchschnittswert lag während unseres Tests bei etwas mehr als fünf Litern pro 100 Kilometer.

Im Kofferraum bietet der Scala bis zu 1.410 Liter Stauvolumen

EINFACH CLEVER

Während der Testfahrten durch Hamburg und Umgebung hatten wir auch Zeit für eine Art „Simply Clever“-Check. Dieser Claim ist seit mehr als zwanzig Jahren das Markenversprechen von Škoda – und das bereits seit Anfang der 2000er-Jahre, als die tschechische Marke dem Mittelklasse-Modell Superb erstmals ein praktisches Regenschirmfach in der Fahrertür spendierte, aus dem der Schirm einfach hervorgezogen werden konnte. Ein sinnvolles