Zwei Farben Rot

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Cupra Born 77 kWh vs. VW Golf GTI DSG

Wenn zwei das Gleiche tun, ist es noch lange nicht dasselbe: Die beiden Kompaktsportler VW Golf GTI und Cupra Born könnten konstruktiv kaum unterschiedlicher sein. Kann das forsche Elektroauto die Ikone GTI überholen?

Es sind interessante Zeiten, alles scheint im Wandel. Wir, also Sie und ich, sind beispielsweise Zeugen einer Verkehrswende hin zur Elektromobilität. Das ist grundsätzlich kein Fehler, denn die viel bessere Effizienz spricht klar für das E-Auto. Die Frage ist nur, ob ein Verbrennerverbot für das Jahr 2035 wirklich nötig und sinnvoll ist, oder ob man die existierenden Antriebskonzepte vielleicht parallel laufen lassen sollte, bis sich das Elektroauto quasi auf natürlichem Wege durchsetzt. Denn an dessen Akzeptanz mangelt es mittlerweile nicht mehr.

Insbesondere wenn man eine eigene Garage mit Wallbox und vielleicht noch eine leistungsfähige Solaranlage auf dem Hausdach hat, wird tatsächlich ein Schuh draus. Das ist freilich der Idealfall, wohingegen rund 10 Millionen Autos in Deutschland immer noch auf der Straße unter der Laterne parken. Klar, genau dort, in der Laterne, liegt bereits der Strom zum Laden, nur wie schnell kommt der Ausbau der Ladeinfrastruktur voran?

Nun machen wir bei GUTE FAHRT glücklicherweise keine Politik, sondern testen möglichst objektiv das, was auf den Straßen fährt. Darunter waren mittlerweile viele E-Autos, die ausgewiesene Stärken haben, wie etwa der drehmomentstarke Antritt, der geringe Energieverbrauch oder die niedrigen Geräuschemissionen. Waschechte Sportwagen waren bisher allerdings kaum darunter, was in erster Linie mit dem hohen Gewicht der Stromer zusammenhängt.

Übernimmt das E-Auto den Staffelstab?

Um so brisanter ist dieser Vergleichstest: Die Ikone der Kompaktsportler, der Golf GTI, tritt gegen eines der leichtesten und agilsten E-Autos des VW-Konterns an, den Cupra Born. Ist dieser schon so weit, den Staffelstab der Fahrdynamik vom Verbrenner zu übernehmen? Insbesondere vor dem Hintergrund, dass Volkswagen jüngst eine GTI-Studie auf Basis des kommenden ID.2 präsentiert hat, das Sportabzeichen GTI also demnächst auf die E-Autos überträgt.

Fakten-Check: Der Golf GTI DSG leistet 245 PS und wiegt inklusive Fahrer 1.451 Kilo. Mit 231 PS ist der Born nicht wesentlich schwächer, allerdings wiegt er sage und schreibe 500 Kilo mehr, was ziemlich genau dem Gewicht des 77-kWh-Akkus entspricht. Daraus ergibt sich ein Leistungsgewicht von 8,4 kg/PS für den Born und von 5,9 kg/PS für den Golf GTI. Hinzu kommt, dass der Born mit einem für ein E-Auto vergleichsweise milden Maximaldrehmoment von 310 Nm beschleunigt, wohingegen der GTI bereits ab 1.600 Touren immerhin 370 Nm aus seinem Zweiliter-Turbo presst.

Bei den Beschleunigungsmessungen ergibt sich daher folgendes Bild: Da beim Born das volle Drehmoment sofort anliegt und er über trittfest