Wie Magnet-Perlen bei Sodbrennen helfen

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High-Tech, aber auch sanfte Hausmittel wirken wahre Wunder

BRENNEN AM BRUSTBEIN Fließt ständig Magensäure zurück, kann die Speiseröhre sich entzünden. Daher sollte ein Reflux immer behandelt werden

Es ist wie verhext: Das Essen schmeckt lecker, aber gerade nach sehr süßen, fetten oder sauren Speisen beschwert sich bei vielen der Magen. Magensäure steigt die Speiseröhre hoch und nach dem Essen – beim Liegen, Bücken oder körperlicher Belastung – kommt es zu schmerzhaftem Sodbrennen. Das Problem ist gerade in Wohlstandsländern präsent. Daher wird an neuen Therapien geforscht. Eine gute Hilfe gegen das Feuer in der Speiseröhre sind aber auch alte Hausmittel.

Faden schlucken oder ein Bändchen legen lassen

Brandneu ist ein Projekt der Universität Greifswald. Hier wurde ein medikamentenbeschichteter Faden entwickelt (das sog. „EsoCap-System“). Er entrollt sich aus einer geschluckten Kapsel und löst sich nach 15 Minuten auf. Der große Vorteil: Das Mittel gegen die entzündete Speiseröhre wirkt in dieser Zeit genau dort und rutscht nicht sofort in den Magen. Erste Tests waren erfolgreich, weitere Studien sollen folgen. Sodbrennen entsteht vor allem, wenn Magensäure die Speiseröhre hinaufsteigt – wo sie nicht hingehört. Denn anders als die Magenschleimhaut hat die Speiseröhre keine Schutzschicht gegen die Säure. Deshalb setzen operative Verfahren an der Verbindung zwischen Magen und Speiseröhre an, dem Schließmuskel. Bei der „Fundoplikatio“ wird diese Stelle im Rahmen einer Bauchspiegelung verengt, so, wie man ein Knopfloch neu einfasst. Allerdings nicht rundum – hier reichen 180 oder 270 Grad.

Ein weiteres Verfahren betrifft dieselbe Stelle. Es wird aber nicht fest eine bestimmte kleine Öffnung fixiert, sondern ein Titanband (siehe unten) um den Schließmuskel gelegt. Das Besondere: Die kleinen Perlen dieser Kette sind magnetisch („LINX-System“). Sie verschließen in Ruhezeiten den Muskel, sodass keine Magensäure in die Speiseröhre aufsteigen kann. Durch das Schlucken beim Essen erweitert sich aber dieser flexible Ring und lässt die Nahrung nach unten passieren. Das ist auch umgekehrt beim Erbrechen hilfreich. Wichtig: Zur Not kann das Titanband auch wieder entfern