Entführte Zwillinge nach 19 Jahren wieder vereint

3 min lesen

Sie wurden ihrer Mutter noch im Kreißsaal weggenommen und verkauft. Dann fanden sie sich wieder. Doch die Suche war noch nicht zu Ende...

Durch ein TikTok-Video!

AMY KHVITIA (19)
ANO SARTANIA (19)
Ano nahm als Kind an der Sendung „Georgia's Got Talent“ teil. Ihr auffälliges gelbes Kostüm erregte landesweit Aufmerksamkeit.

Es ist eine dramatische Geschichte – mit einem Happy End… Amy und Ano sind eineiige Zwillinge, aber kurz nach ihrer Geburt wurden sie ihrer Mutter weggenommen und an verschiedene Familien vermittelt. Jahre später entdeckten sie sich zufällig dank einer TV-Talentshow und eines TikTok-Videos. Jetzt wollen sie Antworten.

Amy läuft in einem Hotelzimmer in Leipzig auf und ab. „Ich habe Angst, wirklich Angst“, sagt sie und zappelt nervös herum. „Ich habe die ganze Woche nicht geschlafen. Das ist meine Chance, zu erfahren, was mit uns passiert ist.“ Ihre Zwillingsschwester Ano sitzt in einem Sessel und schaut sich TikTok-Videos auf ihrem Handy an. Es ist das Ende einer langen Reise. Sie sind von Georgien nach Deutschland gekommen, in der Hoffnung, das fehlende Puzzleteil zu finden. Endlich treffen sie ihre leibliche Mutter.

Die Geschichte, wie Amy und Ano sich entdeckten, beginnt, als sie zwölf Jahre alt waren. Amy Khvitia war im Haus ihrer Patentante in der Nähe des Schwarzen Meeres und schaute sich ihre Lieblingssendung „Georgia's Got Talent“ an. Da war ein Mädchen, das genau so aussah wie sie. „Jeder hat einen Doppelgänger“, sagte ihre Mutter nur.

Sieben Jahre später postete Amy auf TikTok ein Video von sich mit blauen Haaren, in dem sie sich die Augenbraue piercen lässt. 320 Kilometer entfernt, in Tiflis, erhielt eine andere 19-Jährige, Ano Sartania, das Video von einem Freund. Sie fand es „cool, dass sie so aussieht wie ich“. Ano versuchte, das Mädchen mit der gepiercten Augenbraue online ausfindig zu machen, also teilte sie das Video in einer WhatsApp-Gruppe der Universität. Jemand, der Amy kannte, sah die Nachricht und verknüpfte sie auf Facebook.

Sie wurden beide in der Kirtskhi-Entbindungsklinik im Westen Georgiens geboren, die es heute nicht mehr gibt, aber laut ihren Geburtsurkunden lagen ihre Geburtstage ein paar Wochen auseinander. Aber es gab zu viele Gemeinsamkeiten. Sie mochten die gleiche Musik, sie liebten beide das Tanzen und hatten sogar die gleiche Frisur. Sie entdeckten, dass sie die gleiche genetische Krankheit hatten, eine Knochenerkrankung namens Dysplasie.

Sie verabredeten si

Dieser Artikel ist erschienen in...

Ähnliche Artikel

Ähnliche Artikel