NEBENWERTE 2024 – DIE KLEINEN MIT POTENZIAL

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BRENNPUNKT

COMEBACK DER NEBENWERTE Eine hohe Inflation gepaart mit stark steigenden Zinsen sowie Konjunktursorgen: Diese Mischung war in den vergangenen zwei Jahren Gift für die Small Caps. Seit 2022 entwickelten sie sich deutlich schlechter als Standardwerte. In diesem Jahr könnte sich das wieder ändern. Was jetzt für Nebenwerte spricht

Kaufen, wenn die Kurse günstig sind! Seit 2022 lief die Anlageklasse der kleinen Titel auffallend schlechter als die Aktien aus der ersten Reihe. Das zeigt der Chartvergleich der deutschen Indizes DAX und SDAX. Während im Jahr 2021 noch ein Gleichklang im Verlauf der beiden Indizes herrschte, drifteten sie in der Folge immer mehr auseinander. Seit 2023 ist die Diskrepanz weiter gewachsen. Der DAX eroberte neue historische Rekorde und weist eine üppige Dreijahresperformance von 26 Prozent auf. Der SDAX notiert noch ganze 26 Prozent unter seinem Allzeithoch bei 17 450 Punkten — erreicht im November 2021. Seine Performance für die vergangenen drei Jahre: minus 10,5 Prozent! Der Grund: Nebenwerte erschienen vielen Investoren in Zeiten geopolitischer Unsicherheit zu risikoreich.

Das könnte sich bald ändern: In vielen Analysteneinschätzungen ist inzwischen von einem großen Nachholpotenzial zu lesen — auch und vor allem, weil die Zinsen wieder sinken. Fakt ist auch mit Blick auf Europa, dass die Performance europäischer Small Caps rund 20 Prozent hinter den Large Caps hinterherhinkt. Zudem liegt ihr KGV mit aktuell zehn deutlich unter dem langfristigen Durchschnitt. Heißt: Nebenwerte sind derzeit so attraktiv bewertet wie seit vielen Jahren nicht mehr. Eine historische Einstiegschance!

Die Redaktion hat sich daher im Reich der kleinen deutschen Nebenwerte umgesehen. Bei der Aktienauswahl wurden mehrere Faktoren berücksichtigt: Eine über mehrere Jahre hinweg überdurchschnittliche Performance, konstantes Umsatzwachstum, die Höhe der Dividendenrendite sowie eine attraktive Bewertung gemessen am aktuellem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) und der durchschnittlichen Gewinnschätzung der Analysten für das laufende Jahr. BÖRSE ONLINE filterte fünf Small-Cap-Kandidaten mit besonders großem Potenzial heraus:

Ionos

Im Februar 2023 feierte der Hostinganbieter Ionos seinen Börsengang mit einer Erstnotiz bei 18,40 Euro. Rasch kam nach der ersten Euphorie Katerstimmung auf, die den Titel Ende Oktober bis auf 11,92 Euro drückte. Mittlerweile notiert der Kurs wieder über dem Einstandspreis. Das ist im Vergleich zu den Wettbewerbern dies- und jenseits des Atlantiks aber immer noch günstig, denn schließlich zählt Ionos zu den frühen Profiteuren des Megatrends künstliche Intelligenz. Das Unternehmen richtet sein Angebot rund um Webhosting und Domains vorrangig auf kleine und mittlere Unternehmen in Europa und Nordamerika aus. Der Bereich macht circa 90 Prozent des Umsatzes aus. Den Rest des Erlöses gener

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