Gewinnflut für Anleger

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RÜCKVERSICHERUNGEN Selten stand die Branche besser da. Doch nicht alle Aktien haben profitiert. Drei preiswerte Nachzügler

Überschwemmung in Kalifornien: Rückversicherungen bieten Deckung auch bei Naturkatastrophen

Die Voraussetzungen könnten nicht besser sein. Viele Jahre war das Geschäft mit Rückversicherungen nicht mehr so lukrativ. Es kommen zwei Entwicklungen zusammen. Die Kapazitäten sind knapp und damit steigen die Prämien an. Zudem gibt es an der Zinsfront wieder etwas zu verdienen. Wie dieses Gemisch wirkt, zeigen die Zahlen von Branchenprimus Munich Re. Der operative Gewinn steigt, die Aktionäre erhalten eine Dividende von 15 Euro, so viel wie nie zuvor. Entsprechend gut hat sich auch die Aktie entwickelt. Sie hat nach mehr als zwei Jahrzehnten der Konsolidierung historische Bestwerte erreicht.

Aber nicht alle Branchenvertreter wurden an der Börse so verwöhnt. Vor allem die kleineren Versicherer haben einiges Aufholpotenzial. Der französische Konzern Scor gehört auf jeden Fall zu den chancenreichen Nachzüglern. Das zeigt schon der Blick auf die langfristige Entwicklung. Gemessen an den Spitzen- kursen im Jahr 2000 liegt die Aktie fast 80 Prozent im Minus. Diese schwache Langfristbilanz ist zu einem Großteil einer zu expansiven Zeichnungspolitik geschuldet. Das Unternehmen, heute Nummer 4 der Branche, wollte mit Gewalt nach oben. Für Aktionäre kein gutes Geschäft. Weil Scor immer wieder neue Mittel aufnehmen musste, hat es deutliche Verwässerungseffekte gegeben. Doch Scor hat, vor allem auch mit einem neuen Management, aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt. In dem guten Branchenumfeld konnten die Risiken etwas reduziert werden. Auch hohe Abschreibungen auf das Anleiheportfolio liegen hinter dem Konzern. Die Jahreszahlen werden am 6. März, also nach Redaktionsschluss, veröffentlicht. Indikationen deuten jedoch darauf hin, dass 2023 so viel verdient wurde wie niemals zuvor in der Unternehmensgeschichte. Bisher zeigt sich das noch nicht im Aktienkurs. Würde man die Eigenkapitalrendite von Munich Re als Vergleichsmaßstab nehmen, müsste die Aktie wohl bei 60 Euro notieren. Charttechnisch hat sie mit Blick auf das Hoch von 2018 auf jeden Fall Luft bis 40 Euro.

In Großbritannien haben Rückversicherungen eine lange Tradition, die Versicherungsbörse Lloyd’s ist dort zu Hause. Einer der größten „Underwriter“ dort ist der britische Rückversicherer Beazley. Das Unternehmen managt Syndikate bei Lloyds, bietet aber auch rund um den Globus Rückversicherungsdienste an. In den vergangenen Jahren haben die Ergebnisse stark geschwankt. Der Konzern hat angesichts des

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