5x ROHSTOFFE!

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KAUFKURSE

► ROHSTOFFAKTIEN sind aktuell das Eldorado für Schnäppchenjäger. Hohe Dividenden und niedrige Kurs-Gewinn-Verhältnisse lassen viel Luft nach oben

Chinas Hunger nach Rohstoffen ist fürs Erste gestillt. Die Wirtschaft lahmt, die Regierung in Peking versucht mit Konjunkturprogrammen gegenzusteuern. Da auch in Japan, Europa und den USA das Rezessionsgespenst umgeht, sind die Preise für Öl und Industriemetalle wie Kupfer, Nickel und Zink weit entfernt von den Rekordwerten, die bei Ausbruch des Kriegs in der Ukraine aufgerufen wurden.

Nicht die besten Aussichten für Rohstoffaktien. Trotzdem könnte der Einstieg gerade jetzt interessant sein, denn die Kurse sind teilweise so stark gefallen, dass sie auf Jahre hinaus rückläufige Erträge für die

Produzenten suggerieren. Sobald die Konjunktur wieder anzieht, werden Rohstoffe jedoch knapp sein, wodurch die Preise und damit auch die Unternehmensgewinne wieder anziehen. Besonders Aktien aus Schwellenländern, die im Unterschied zur Prominenz aus Europa und den USA von institutionellen Investoren kaum beachtet werden, weisen teilweise erbärmliche Kurs-Gewinn-Verhältnisse (KGVs) auf. Das Schöne daran: Die Dividendenrenditen sind extrem hoch, was das Warten auf bessere Zeiten lukrativ macht.

Zu den Spitzenreitern in dieser Disziplin zählt African Rainbow Minerals mit einer Dividendenrendite von zwölf Prozent. Das südafrikanische Unternehmen ist je nach Schätzung mit einem KGV zwischen drei und vier bewertet und fördert Eisenerz, Kohle, Platin und Nickel. Außerdem hält es eine Beteiligung von 12,1 Prozent an Harmony Gold, einer der günstigsten Edelmetallaktien überhaupt (KGV 6,6). 40 Prozent der Anteile liegen bei der Familie des Gründers Patrice Motsepe, dem ersten schwarzen Milliardär Südafrikas. Wer die politischen Risiken und die Währungsschwankungen nicht scheut (auf Jahressicht präsentierte sich der süd-afrikanische Rand einigermaßen stabil), findet hier ein Schnäppchen.

An politischen Risiken herrscht auch in China kein Mangel. Das größte wäre eine Invasion im Nachbarstaat Taiwan. Doch auch wenn es zynisch anmutet, dürfte im Fall eines Kriegs der Treibstoffbedarf steigen. Das würde die Geschäfte des halbstaatlichen Öl- und Gaskonzerns China National Offshore Oil Corporation, kurz CNOOC, beflügeln. Analysten schätzen das KGV auf zwischen vier und fünf. Für dieses Jahr erwarten sie Ausschüttungen von umgerechnet 16 bis 17 Cent, was einer Rendite von acht bis neun Prozent entspricht. Allerdings könnten im Ernstfall Sanktionen, ähnlich wie bei der russischen Gazprom, dafür sorgen, dass die Aktie an westlichen Börsen nicht mehr gehandelt werden darf.

Das droht beim brasilianischen Pendant Petrobras nicht. Die Aktie ist mit einem KGV von 5,5 ähnlich günstig bewertet wie die des chinesischen Wettbewerbers. Die Schätzungen für die Ausschüttungen gehen allerdings weit

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