Nuceras Lego-Strategie

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DEUTSCHLAND

WASSERSTOFF Warum die Partner Thyssenkrupp Nucera und Industrie di Nora für die Herausforderungen im Markt gerüstet sind

Oxagon (3D-Simulation): Für die im Roten Meer geplante schwimmende Industriestadt vor Saudi-Arabiens Zukunftsmetropole Neom entwickelt Nucera den größten grünen Elektrolyseur der Welt
Chart: BO Data/small charts; Bild: Adansijav Official/Shutterstock, 2H2 Green Steel

Scalum, neuer „Lego-Baustein“ von Thyssenkrupp Nucera (TKN), ist begehrt. Die von dem Dortmunder Chemieanlagenspezialisten entwickelten 20-Megawatt-(MW-)Standardmodule zur Herstellung von Wasserstoff via Elektrolyse lassen sich zu sogenannten Elektrolyseuren in jeder Größenordnung zusammenschalten. Damit ist Scalum auch ein Multiplikator für das schnell wachsende Wasserstoffgeschäft der Westfalen. Die Tochter des Essener Stahl- und Industriekonzerns Thyssenkrupp, die vor ihrem Börsendebüt im Juli 2023 als Uhde Chlorine Engineers firmierte, hat mit der Planung von Industrieanlagen zur Herstellung von Natrium, Chlor und Wasserstoff via Chloralkali-Elektrolyse (CA) aus Kochsalz (NaCl) über 50 Jahre Erfahrung. Die Sparte liefert 40 Prozent der Erlöse. Mehr als 600 Anlagen mit insgesamt über zehn Gigawatt Leistung ließ Nucera bisher bauen. Mit 50 Prozent Marktanteil sind die Westfalen die dominierende Nummer 1. Die Erfahrung mit großen Kapazitäten für Industrieanlagen wurde genutzt, um die Technologie für alkalische Wasserelektrolyse (AWE) zur Herstellung von Wasserstoff zu entwickeln.

Dortmunder Primus gut im Geschäft

Nucera ist als kein StartupAuch Kunden schätzen die Projektexpertise. Der US-Gasekonzern Air Products & Chemicals engagierte Nucera für den Bau der größten Wasserelektrolyseanlage. Der für Saudi-Arabiens futuristische Wüstenmetropole Neom am Golf von Akaba im Roten Meer geplante Elektrolyseur soll ab 2026 grünen Wasserstoff für zwei Gigawatt (GW) Gesamtleistung produzieren.

H2 Green Steel: Für Europas erstes Werk für grünen Stahl in Schweden entwickelt Nucera einen 700-MW-Elekrolyseur

Nuceras Ausblick für das erste Quartal des Geschäftsjahres bis September war wegen des Wasserstoffgeschäfts besser als erwartet. Gegenüber dem Vorjahr mit 653 Millionen Euro Umsatz stellt TKN für das Geschäftsjahr bis Ende September Zuwächse im mittleren zweistelligen Prozentbereich in Aussicht. Wegen hoher Investitionen in den Ausbau von Kapazitäten wird für das Jahr ein operativer Verlust im zweistelligen Millionenbereich prognostiziert. Gut, dass Nucera über Cash-Reserven von 761 Millionen Euro verfügt. Denn die Aussichten im Markt sind vielversprechend. Der Verband Hydrogen Council und der internationale Beraterkonzern McKinsey & Company schätzen, dass aktuell Projekte mit einer Gesamtkapazität von mehr als 180 Gigawatt (GW) geplant sind. Mit einem Gigawatt Energie werden etwa vier Millionen Haushal

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